Bild: Porsche
In einem Interview mit Automotive News Europe hat sich Michael Steiner, Entwicklungsvorstand für die Volkswagen-Marke Porsche, über die Elektroauto- und verbleibenden Verbrenner-Pläne des Sportwagen-Herstellers geäußert – und erklärt, dass er Tesla nicht als direkten Konkurrenten betrachtet. Bei der Erklärung dafür bezog er sich aber nicht auf Modelle, sondern auf die Positionierung als Unternehmen: Mit dem Model 3 ziele Tesla aggressiver auf das Volumen-Segment ab, wird Steiner dazu zitiert.
Schattenboxen mit Tesla in 2019
„Die Leute spielen uns zwar gern gegeneinander aus, aber wir sehen Tesla nicht als direkten Konkurrenten“, sagte der Porsche-Vorstand laut Auto News – ungeachtet zum Beispiel der Tatsache, dass die beiden Unternehmen sich vergangenes Jahr am Nürburgring ein „bizarres Schattenboxen“ um die schnellste Elektroauto-Runde zwischen Porsche Taycan und Tesla Model S (in einer modifizierten „Plaid“-Version, die es bald auch zu kaufen geben soll) lieferten.
Bei Akkus wiederum sprach Steiner Tesla einen Vorsprung schlicht ab und sagte zur Reichweite, Porsche strebe gar nicht an, hier führend zu sein. Rundzellen, Chemie und Kühlungskonzept bei Tesla hätten sämtlich „bestimmte Vorteile und Nachteile“, sagte der Porsche-Entwicklungschef laut Auto News. Hohe Akku-Kapazitäten wie im Model S bezeichnete er als „nicht ideal hinsichtlich Nachhaltigkeit“ – was erstaunt, denn der große Akku im Taycan ist nach offiziellen Porsche-Angaben mit 93,4 Kilowattstunden nur etwa 5 Prozent kleiner als der von Tesla Model S und Model X.
„Porsche muss nah an die Straße“
Dennoch sagte Steiner der Zeitschrift, Porsche glaube an „kleinere, leichtere und deshalb billigere Batterien“, die sich schneller laden lassen. Davon abgesehen plane man zwar derzeit keine neuen Verbrenner-Plattformen, werde die bestehenden aber durchaus noch modernisieren. Den Macan zum Beispiel werde es sowohl elektrisch als auch konventionell geben, denn Elektromobilität komme nicht in allen Regionen gleich schnell voran. Die E-Version des Macan werde aber deutlich als Elektroauto zu erkennen sein, weil das die Kunden im aktuellen Übergang so wünschten.
Zur nächsten Elektro-Platform SPE sagte Steiner, sehr sportliche Autos müssten auch sehr niedrig sein. Elektroautos hätten dank der Akkus im Boden einen niedrigen Schwerpunkt, aber das allein reiche nicht – auch der Fahrer müsse tief sitzen, „so nah wie möglich an der Straße“. Die endgültige Entscheidung darüber sei aber noch nicht getroffen. Eine erneute Absage aus dem VW-Konzern hatte der Porsche-Vorstand aber zum Thema Wasserstoff-Brennstoffzellen im Auto: „Derzeit ist die Technologie nicht geeignet für uns“, auch wegen der niedrigen Energie-Effizienz.