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Rede ohne Tesla: US-Präsident Biden stellt bei Besuch in Ford-Werk Elektroauto-Strategie vor

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https://twitter.com/POTUS

Bild: Präsident Biden mit Managern in Ford-Fabrik (Foto: @POTUS)

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Der größte unternehmerische und wohl auch umweltpolitische Erfolg aus den USA aus den vergangenen Jahrzehnten dürfte Tesla sein, doch für die Vorstellung seiner Elektroauto-Strategie für das Land wählte der neue Präsident Joe Biden am Dienstag ein deutlich älteres Unternehmen: Er besuchte eine Ford-Fabrik im Bundesstaat Michigan, wozu er auf Twitter erklärte, das sei gewesen, wie nach Hause zu kommen – sein Vater habe 30 lang in der Auto-Branche gearbeitet. Vor Ort stellte er – noch nicht sehr konkret – seine Pläne für mehr Elektroautos in und aus den USA vor und testete angetan einen elektrischen Ford F-150. Den Vorreiter Tesla aber erwähnte der Präsident kein einziges Mal.

Schneller Start in Ford statt Tesla

Das fiel nicht nur Tesla-Fans auf Twitter auf, die sich aber damit trösteten, dass der Biden-Auftritt zumindest positiv für Elektroautos allgemein gewesen sei. Wie schon vorher bekannt war, will der neue US-Präsident der jungen Branche mit insgesamt 174 Milliarden Dollar Staatsgeld neuen Schwung geben. Im Gegenzug verlangte er von ihr, in den USA zu investieren, statt Elektroautos und Batterien dafür im Ausland zu produzieren.

Ford und Tesla haben immerhin gemeinsam, dass sie seit 100 Jahren die einzigen US-Autoherstellers sind, die noch existieren und nie in einem Insolvenzverfahren waren, wie CEO Elon Musk einmal anerkennend anmerkte. Dass sein Unternehmen bei dem Biden-Besuch jetzt nicht zur Sprache kam, könnte auch damit zusammenhängen, dass sich der Tesla-Chef anders als der neue Präsident nicht als Freund der Gewerkschaften zeigt. An die Adresse von Ford gerichtet, sagte Biden am Mittwoch, das Unternehmen solle seine Partnerschaft mit der Auto-Gewerkschaft UAW vertiefen.

Jedenfalls setzte sich Biden nach der Rede nicht an das Steuer eines heißen Tesla, sondern testete kurz einen getarnten Prototypen des Ford-Pickups F-150 mit Elektroantrieb; mit dem Zusatz Lightning soll er am Mittwochabend vorgestellt werden. „Das Ding ist schnell“, lobte der als Auto-Freund bekannte Präsident nach einem rasanten Start aus dem Stand. Der F-150 Lightning beschleunige in 4,4 Sekunden auf 60 Meilen pro Stunde, und das fühle sich toll an, sagte er.

Keine Details zu Elektroauto-Förderung

Tesla hätte den Präsidenten gewiss auch gern in einer eigenen Fabrik und einem eigenen Elektroauto gezeigt, aber Biden entschied sich für den Traditionshersteller. Wichtiger als solche politischen Marketing-Fragen ist aber ohnehin, wie welches Unternehmen von der angekündigten dreistelligen Milliarden-Förderung profitieren kann. Mit 100 Milliarden Dollar den größten Brocken darin sollen Vergünstigungen für Elektroauto-Käufer ausmachen, berichtete die Nachrichten-Agentur Reuters.

Laut dem früheren hochrangigen Finanzprofi Gary Black, der jetzt unter anderem Tesla auf Twitter analysiert, waren die Biden-Aussagen insgesamt nicht beunruhigend. Er rechnet weiter damit, dass eine Steuervergünstigung von aktuell 7500 Dollar bald auch für Tesla (und General Motors – beide haben die ursprüngliche Grenze von 200.000 Elektroautos pro Hersteller schon überschritten) wieder gelten wird. Der Präsident wolle zwar keine „Luxus-Elektroautos“ fördern, habe das bei dem Ford-Besuch aber nicht definiert und werde wohl kaum Tesla Model 3 und Model Y ausschließen.

Zu der Frage der Gewerkschaften analysierte @garyblack00, Biden habe verlangt, dass geförderte Elektroautos in den USA gebaut werden müssten und „mit guten Arbeitspraktiken“. Beides sei kein wirkliches Problem für Tesla. Denn die zweite Angabe verstand Black so, dass sie nur die Chance für Beschäftigte erfordere, sich einer Gewerkschaft anzuschließen. Wie Amazon werde Tesla wohl lediglich das belegen müssen. Biden sei „nicht dumm genug“, um vorzuschreiben, dass Elektroautos für eine Förderung aus einer US-Fabrik mit gewerkschaftlicher Organisierung kommen müssten, erklärte der Beobachter.

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