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Selbst skeptische Banken erhöhen nach 2. Tesla-Quartal Kursziele – Aktie fällt trotzdem

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Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Das Schlechteste, was man über die am Montag veröffentlichten Tesla-Geschäftszahlen für das zweite Quartal sagen kann, ist vielleicht, dass sie „verrauscht“ gewesen sind, wie es die Investmentbank Cowen formulierte. Damit spielte sie auf viele Sondereffekte wie Bitcoin-Abschreibungen, Chip-Knappheit und Anlaufverluste bei neuen Model S und Model X an, die Vergleiche mit früheren Zeiträumen erschweren. Mit übertroffenen Erwartungen zu Umsatz und Gewinn wurde das zweite Tesla-Vierteljahr von den meisten Analysten dennoch positiv bewertet – aber die Aktie verzeichnete am ersten Tag nach der Veröffentlichung der Zahlen trotzdem merkliche Verluste.

Tesla-Analysten erhöhen Schätzungen

Vor allem beim bereinigten Gewinn pro Aktie hat Tesla die Börsen-Prognosen mit 1,45 Dollar bei weitem übertroffen. Laut einer Übersicht des Beobachters @garyblack00 auf Twitter erhöhten daraufhin drei bekannte Tesla-Pessimisten ihre Gewinn-Schätzungen für dieses und nächstes Jahr sowie zum Teil ihre Kursziele. Auch das höchste davon liegt allerdings mit 180 Dollar nach wie vor weit unter dem aktuellen Börsenkurs von 644,78 Dollar am Ende des Handels am Dienstag.

Schon vorher positiv gestimmte Tesla-Analysten dagegen fühlten sich von dem starken zweiten Quartal bestätigt. Das mit 1200 Dollar höchste Kursziel hat weiterhin Piper Sandler. Der zuständige Analyst bezeichnete die neuen Zahlen laut Auszügen aus seinem Kommentar auf Twitter als „gut“ und bekräftigte das Ziel sowie die Einschätzung „übergewichten“. Unter anderem das Potenzial des Energie-Geschäfts werde unterschätzt, schrieb er.

Die Bank Oppenheimer hielt nach der Zahlen-Veröffentlichung ebenfalls an ihrem Tesla-Kursziel von 1080 Dollar pro Aktie fest und erhöhte ihre Finanz-Prognosen für dieses und nächstes Jahr leicht. Vor allem der nahende Produktionsstart in den neuen Gigafactorys in den USA und Deutschland könne die Gewinn-Marge im Auto-Geschäft noch einmal deutlich steigen, schrieb sie laut Twitter-Auszügen. Und auch Morgan Stanley als eine weitere Bank, die Tesla-Aktien seit einiger Zeit positiv einschätzt, lobte die Q2-Zahlen und erhöhte ihre Schätzungen für 2021 und 2022. Das Kursziel blieb bei 900 Dollar.

Aktie verliert am Dienstag 2 Prozent

Wenn selbst skeptische Analysten ihre Tesla-Prognosen nach oben korrigieren, wäre eigentlich zumindest kurzfristig mit einem Anstieg der Aktie zu rechnen. Im nachbörslichen Handel am Montag ging diese Überlegung mit weiteren Gewinnen um etwa 2 Prozent auf. Auch der Start in den regulären Handel am Dienstag war noch positiv, doch dann verlor Tesla zwischenzeitlich bis zu 4 Prozent. Gegen Mittag US-Zeit setzte eine Erholung ein, aber zum Börsenschluss betrug das Tesla-Minus immer noch 1,95 Prozent.

Damit gerechnet hatte angesichts der Geschäftszahlen und Banken-Kommentare wohl kaum jemand. Aber erstens macht die Börse gelegentlich einfach, was sie will, und zweitens finden Profis dann auch dafür meist eine Erklärung. Im Fall von Tesla verwies der eingangs erwähnte Cowen-Analyst laut CNBC zusätzlich auf die eigene Prognose des Unternehmens für 2021, die „vage“ gewesen sei. Die Entscheidung von CEO Elon Musk, nicht mehr regelmäßig an den Telefonkonferenzen zu Quartalszahlen teilzunehmen, bezeichnete er als „merkwürdig“ – während Morgan Stanley darin ein Zeichen der Stärke und Reife von Tesla sah.

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