Im zweiten Quartal dieses Jahres hat Tesla einen Gesamtumsatz von knapp 12 Milliarden Dollar erzielt – und damit die ohnehin schon hohen Analysten-Erwartungen noch einmal merklich übertroffen. Statt wie geschätzt etwa 85 Prozent höher fiel der Umsatz mit 11,96 Milliarden Dollar nahezu doppelt so hoch aus wie vor einem Jahr. Noch stärker über den durchschnittlichen Börsen-Prognosen lag Tesla beim Gewinn. Nach den GAAP-Regeln betrug er in Q2 2021 1,14 Milliarden Dollar, und bereinigt 1,62 Milliarden Dollar. Das entsprach einem bereinigten Ergebnis pro Aktie von 1,45 Dollar pro Aktie, während die Markt-Erwartungen bei 0,94-0,96 Dollar gelegen hatten.
Tesla-Aktie legt nachbörslich zu
Die Aktie von Tesla, die schon am Freitag leichte und am Montag deutliche Gewinne verzeichnet hatte, legte nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen nach Börsenschluss weiter zu. Die operative Marge im Auto-Geschäft nach GAAP stieg demnach weiter auf 28,4 Prozent. Anders als in den vier Quartalen zuvor lieferte der Verkauf von CO2-Guthaben keinen steigenden Beitrag mehr dazu: Die Credit-Einnahmen betrugen 354 Millionen Dollar nach 428 Millionen Dollar vor einem Jahr und dem Rekordwert von 518 Millionen Dollar im ersten Quartal dieses Jahres.
Die gesunkenen Credit-Erlöse werden als einer der Gründe genannt, die sich in Q2 2021 negativ auf das Betriebsergebnis auswirkten. Dazu zählten auch weiterhin erhöhte Lieferketten-Kosten und Anlaufverluste mit den überarbeiteten Model S und Model X. Allein für das Optionen-Programm für CEO Elon Musk verbuchte Tesla noch einmal 176 Millionen Dollar. Und das Bitcoin-Engagement kostete rechnerisch 23 Millionen Dollar, weil die Kryptowährung jeweils zum niedrigsten Kurs seit dem Kauf bilanziert wird. Ein Verkauf weiterer Einheiten wird nicht erwähnt – Musk hatte vor kurzem zu verstehen gegeben, dass damit auch nicht zu rechnen ist.
Hohe Nachfrage, knappe Komponenten
Die neuen Rekorde bei Umsatz und Gewinn kamen laut Tesla in einem Umfeld zustande, das immer noch von Chip-Knappheit und überfüllten Häfen geprägt ist. Die globale Nachfrage befinde sich auf Rekord-Niveaus, sodass die Steigerungsrate der Produktion im Rest des Jahres stark von der Komponenten-Verfügbarkeit abhängen werde. Im Ausblick wird aber wiederholt, dass Tesla über mehrere Jahre ein durchschnittliches Wachstum von 50 Prozent bei den Fahrzeug-Auslieferungen erwartet und dass 2021 eher über diesem Wert liegen werde.