Bild: Tesla
Nachdem Tesla laut Berichten am Freitag eine unbekannte Zahl von Produktionsmitarbeitern aufgefordert hatte, an diesem Montag wieder zur Arbeit in seiner Elektroauto-Fabrik in Fremont zu kommen, keimte Hoffnung auf eine baldige Wiederaufnahme der Produktion. Dem Vernehmen nach nutzte Tesla die Corona-Zwangspause, um Verbesserungen und Erweiterungen vorzunehmen, und wollte am 4. Mai wieder durchstarten. Doch daraus wird vorerst wohl nichts: Sieben kalifornische Counties wollen die Mitte März verhängte Sperr-Verfügung für ihre Gebiete bis Ende Mai verlängern, teilten sie mit. Davon ist auch Tesla betroffen – und den Beschäftigten wurde mitgeteilt, dass sie vorerst doch nicht kommen sollen.
Tesla-Mitarbeiter wieder abbestellt
Über die frühzeitige Benachrichtigung an eine unbekannte Zahl von Tesla-Mitarbeitern berichtete vor dem Wochenende die Nachrichtenagentur Bloomberg. Konkret hieß es, Mitarbeiter aus den Bereichen Lackierei und Blecharbeiten seien informiert worden, dass sie ab diesem Montag wieder gebraucht werden. Dies wäre eine Woche vor dem bislang vorgesehenen Ende der Sperr-Verfügungen unter anderem im Tesla-County Alameda gewesen – möglicherweise um als eine Art Vorhut den breiten Arbeitsbeginn in der Fabrik in Fremont vorzubereiten.
Später aber meldete Bloomberg, die Einbestellung der Tesla-Mitarbeiter sei über das Wochenende wieder zurückgenommen worden. Denkbar ist, dass das Unternehmen vorab über einen Schritt informiert wurde, der dann am Montag offiziell wurde: Sieben Bezirke in Kalifornien einschließlich Alameda würden ihre Sperr-Verfügung bis Ende Mai verlängern, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Maßnahme selbst ist noch nicht veröffentlicht, aber die derzeit geltenden Beschränkungen sollen weitgehend aufrechterhalten werden.
Produktion bei Tesla nur in China
Für Tesla und andere Unternehmen in den sieben Counties würde das bedeuten, dass sie weiterhin nur „minimale Grundaktivitäten“ betreiben können. Direkt nach Erlass der Verfügung hatte Tesla argumentiert, nach Bundesrecht als „essenzielles Unternehmen“ zu gelten, das von den Regelungen ausgenommen sei. Diese Einschätzung trugen die lokalen Behörden aber nicht mit, und wenige Tage später stellte auch Tesla die Arbeit in Fremont weitgehend ein.
Die Verlängerung der Corona-Sperre dürfte darauf hinauslaufen, dass Tesla auch im Mai in Fremont keine Elektroautos produzieren kann. Damit bleibt vorerst nur die neue Fabrik in China, wo die Coronavirus-Krise fast schon ausgestanden zu sein scheint. Immerhin wurde die Produktion der Gigafactory Schanghai zuletzt deutlich erhöht, und neben dem bestehenden Fabrikgebäude wird aktuell in Rekordtempo ein zweites vergleichbarer Größe errichtet.