In der letzten März-Woche und damit einige Tage später als andere Unternehmen in der Region hat Tesla nach eigenen Angaben die Produktion in seinem Elektroauto-Stammwerk im kalifornischen Fremont unterbrochen. In Fremont und auch in der Tesla-Solarfabrik im Bundesstaat New York sollten demnach nur noch die nötigsten Arbeiten erledigt werden. Wie dazu Bloomberg berichtet, sollte die Produktionspause in Fremont eigentlich bis 4. Mai dauern, weil (mindestens) bis dahin noch Coronavirus-Beschränkungen in Kalifornien gelten. Doch laut der Nachrichtenagentur hat Tesla jetzt mehrere Mitarbeiter für Lackierei und Blecharbeiten aufgefordert, schon ab diesem Montag wieder zu kommen.
Tesla nutzt Pause für Umbauten
Wie dies mit der Zusage von Tesla zusammenpasst, in Fremont vorerst nur unverzichtbare Arbeiten erledigen zu lassen, blieb zunächst offen. Ebenso enthält der Bloomberg-Bericht keine Angaben über die Zahl der von ihren Vorgesetzten kontaktierten Tesla-Beschäftigten – darin ist nur von „einige“ die Rede. Die Arbeiter seien um eine Mitteilung gebeten worden, ob sie der Aufforderung nachkommen werden. Auf eine Bitte um eine Stellungnahme habe Tesla nicht reagiert, schreibt Bloomberg weiter.
Nach früheren Berichten wollte Tesla die erzwungene Pause nutzen, um Umbauten in der Fabrik vorzunehmen, in der seit 2012 das Model S produziert wird; mittlerweile sind Model X, Model 3 und zuletzt das Model Y hinzugekommen, dessen US-Auslieferungen kurz vor dem Corona-Stopp begannen. Wie der Blog Electrek berichtete, reichte Tesla Anfang April mehrere Bauanträge für Veränderungen in Fremont ein. Unter anderem wurde darin eine „Tesla 5k Expansion“ erwähnt, was sich auf einen Zielwert für die Wochenproduktion des beliebten Model Y beziehen könnte. Außerdem sollte eine offenbar zusätzlich vorhandene Lackierstraße reaktiviert werden, und sogar von einer weiteren Zelt-Struktur für die Produktion von Model Y wie zuvor beim Model 3 war die Rede.
Nur Tesla China produziert derzeit
Derzeit ist auch die Aktivität in der Akku-Gigafactory von Tesla und Panasonic im Bundesstaat Nevada deutlich reduziert, sodass als einzige Fabrik von Tesla die in China im Normalbetrieb läuft. Von dort werden zudem gesteigerte Produktionszahlen und intensive Bauarbeiten für ein zweites Riesengebäude gemeldet.
Bevor er das Angebot aussprach, mit Tesla und SpaceX bei Bedarf kostenlos Beatmungsgeräte für Corona-Patienten zu produzieren, hatte sich CEO Elon Musk mehrfach skeptisch über die Tragweite der Pandemie geäußert. Als das für die Tesla-Fabrik in Fremont zuständige County Alameda Mitte März eine allgemeine Sperrverfügung verhängte, lief die Arbeit bei Tesla zunächst normal weiter. Dies wurde damit begründet, dass das Unternehmen nach Bundesrecht zu einem Produzenten kritischer Infrastrukturen zählt. Ein County-Sprecher sagte dazu, notfalls werde die örtliche Polizei die Verfügung bei Tesla durchsetzen.