Bild: Tesla (Supercher-Station für beliebige Elektroautos in Greding)
Nur nach der Zahl der Standorte gerechnet, sind im vergangenen Sommer gleich zwei Betreiber von schnellen Elektroauto-Ladeparks in Deutschland an Tesla mit seinen Superchargern vorbeigezogen – sowohl EnBW als der größte als auch Aral Pulse haben seitdem mehr Stationen mit mindestens dreimal 150 Kilowatt Leistung. Allerdings baut Tesla mehr Ladesäulen pro Standort auf, sodass deren Gesamtzahl höher geblieben sein dürfte. Und laut einer neuen Auswertung gibt es in Deutschland durch die Öffnung für fremde Marken jetzt sogar erstmals mehr schnelle Ladesäulen von Tesla für alle Elektroautos als von jedem anderen Anbieter.
2020 schnelle Tesla-Ladesäulen für alle
Mit der Freigabe seiner Supercharger auch für fremde Elektroautos hatte Tesla in den Niederlanden Ende 2021 und in Deutschland Mitte 2022 begonnen; in diesem Jahr folgten bislang vorsichtige Öffnungen in den USA und China, die aber in beiden Fällen auch die langsameren Destination Charger umfassen. In Europa wiederum dürfte es inzwischen mehr mit allen Elektroauto-Marken nutzbare Supercharger als solche nur für Tesla geben. In Deutschland etwa begann die Öffnung mit 16 der damals gut 100 Standorte, und in diesem März war bereits knapp jeder zweite von bis dahin 153 freigegeben.
In diesem Tempo ging es seitdem weiter. Bis Anfang April stieg der Anteil der deutschen Supercharger-Stationen für alle Marken auf knapp zwei Drittel, und im Verlauf des Monats gab Tesla laut einer Twitter-Analyse der App @schnellladepark 32 weitere frei. Die Gesamtzahl beträgt damit jetzt 132, was Tesla nach Standorten bereits zum drittgrößten Anbieter von schnellen CCS-Ladeparks für alle Marken in Deutschland vor Ionity machte. Ganz vorn sind demnach EnBW mit inzwischen 265 Stationen mit mindestens dreimal 150 Kilowatt, gefolgt von Aral Pulse mit 200.
https://twitter.com/schnellladepark/status/1653973844816715783
Zum ersten Mal wertete die App zudem auch die Zahl der Säulen an diesen Standorten aus – und stellte fest, dass es von keinem Anbieter mehr gibt als von Tesla. Als durchschnittlichen Wert bei den Tesla-Superchargern für alle Elektroautos nannte @schnellladepark hohe 15,3 Säulen pro Standort, sodass sich insgesamt 2020 schnelle Lademöglichkeiten ergeben. Bei EnBW betrug der Durchschnitt nach den Daten 6,3, was bei 265 Standorten (berücksichtigt wurden nur die mit dreimal 150 Kilowatt aufwärts) 1670 Säulen ergibt. Bei Aral ist der Schnitt mit 4,9 noch niedriger – bei den 200 Stationen kommen 860 Säulen heraus.
Weltweit gut 5000 Supercharger-Standorte
Nach der Zahl der Ladeplätze gerechnet, hat Tesla im April mit seinen 2020 offenen Supercharger-Säulen also die Führung unter den Anbietern von Elektroauto-Gleichstrom für alle Marken in Deutschland übernommen. Für Europa dürfte das schon länger gelten, denn im vergangenen Juni meldete Tesla zusammen mit der Freigabe weiterer Supercharger in Frankreich, mit gut 3600 Säulen an mehr als 250 Standorten „de facto“ bereits Europas größtes öffentliches Ladenetz ab 150 Kilowatt Leistung zu betreiben. Weltweit gibt es nach Angaben des Unternehmens von dieser Woche inzwischen mehr als 5000 Supercharger-Stationen, die Zahl der Säulen ist im jüngsten Quartalsbericht mit 45.169 angegeben.