Statistisch gesehen ist in diesem März kein Tag vergangen, ohne dass irgendwo in Deutschland mindestens eine neue Station für schnelles Elektroauto-Laden eröffnet wurde: Laut einer Übersicht der App Schnellladepark haben allein die acht wichtigsten Anbieter auf diesem Gebiet in dem Monat deutlich mehr als 30 solcher Standorte neu in Betrieb genommen. Seit der Öffnung von immer mehr seiner Supercharger-Stationen in Deutschland für Elektroautos aller Marken zählt dazu auch Tesla – und hat im März damit einen Sprung nach vorn gemacht.
Tesla trotz Sprung weit hinter EnBW
Sowohl das höchste Ausbau-Tempo als auch die höchste Zahl bereits fertiger Gleichstrom-Ladestellen gibt es seit einiger Zeit bei EnBW. Der Energie-Konzern mit seiner eigens dafür gegründeten Mobility-Tochter gab schon Ende 2020 bekannt, pro Jahr 100 Millionen Euro in mehr Ladestellen zu investieren, und aus dem „bis zu“ vor dieser Zahl ist inzwischen ein „mehr als“ geworden. Ende 2022 gab es gut 200 deutsche EnBW-Standorte mit mindestens drei Säulen ab 150 kW Leistung, mehr als Supercharger-Stationen von Tesla.
Auch in diesem Jahr steht EnBW laut der Schnellladepark-App beim Ausbau in Deutschland vor allen anderen Anbietern. Allein im März kamen laut einer Übersicht von dieser Woche 16 Standorte hinzu, die mit mindestens dreimal 150 kW als schneller Ladepark gelten können. Aral Pulse nahm 7 neue Elektroauto-Ladeparks in Betrieb und hat jetzt 196, was ebenfalls mehr sind als bei Tesla. Drittgrößter Betreiber in Deutschland ist Ionity mit 110 Standorten, nur einem mehr als zuvor.
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Für Tesla dagegen steht eine +67 in der Übersicht. Denn das US-Unternehmen hat im März zwar nicht so viele neue Supercharger-Stationen neu gebaut, aber diese Zahl neu für die Nutzung durch Elektroautos anderer Marken freigegeben. Insgesamt gibt es jetzt 100 solcher Standorte in Deutschland, was Tesla zum viertgrößten Betreiber von schnellen Ladestellen für alle Elektroautos nur noch knapp hinter Ionity macht. Schon Mitte März war die Zahl der freigegebenen deutschen Supercharger sprunghaft auf etwa jeden zweiten gestiegen, und nach den neuen Daten sind es jetzt knapp zwei Drittel.
1000 Elektroauto-Ladeparks rücken näher
Gleichzeitig nähert sich die Gesamtzahl der Elektroauto-Ladeparks in Deutschland auch durch die Verstärkung durch Tesla rasch der runden Marke von 1000 Stück. Ende Februar gab es laut der App-Übersicht allein bei den acht größten Anbietern 731 davon, und bis Ende März stieg die Zahl um mehr als 100 auf 834 Stationen mit mindestens drei 150-kW-Säulen. Im April ging der Ausbau munter weiter. So meldeten am Mittwoch sowohl EnBW die Eröffnung eines neuen Parks mit 14 Ladepunkten in Stuttgart als auch Tesla gleich drei neue deutsche Supercharger. Wenn sich deren rapide Freigabe für andere Marken fortsetzt, könnte also schon in diesem Monat die Tausender-Marke genommen werden.