Alle Supercharger-Standorte von Tesla werden in Zukunft WLAN bieten, erklärte CEO Elon Musk Mitte Oktober auf eine Twitter-Beschwerde hin, laut der das bislang nicht überall der Fall ist. Und jetzt scheint das Unternehmen begonnen zu haben, diese Ankündigung mit fast eigenen Mitteln umzusetzen: In den USA wurden drei Supercharger-Standorte entdeckt, an denen Satelliten-Empfänger für den Internet-Dienst Starlink der Tesla-Schwester SpaceX installiert sind.
„Tesla Service“-WLAN am Supercharger
Schon im vergangenen Mai – damals wurde der Starlink-Dienst noch nicht öffentlich angeboten – gab es erste Gerüchte, Tesla habe mit der Satelliten-Aufrüstung seiner Supercharger begonnen. Anlass dafür war eine Installation in Kanada, die sich aber letztlich als moderne Mobilfunk-Antenne entpuppte. Inzwischen aber ist bekannt, wie der Starlink-Empfänger für das SpaceX-Internet konkret aussieht, und Tesla scheint ihn tatsächlich an mindestens drei Superchargern in den USA installiert zu haben.
Das meldeten am Wochenende unabhängig voneinander drei Tesla-Fahrer, die bei Supercharger-Besuchen auf die Starlink-Technik aufmerksam wurden. Demnach gibt es die Internet-Empfänger jetzt an Tesla-Standorten in den Bundesstaaten Connecticut, New York und Florida – und möglicherweise noch an unentdeckten weiteren. Offenbar nur einer der drei Entdecker sah nach, ob man sie auch nutzen kann, und fand ein WLAN-Netz mit dem Namen „Tesla Service“.
https://twitter.com/BStarr119/status/1459626380484915201
Einen erfolgreichen Verbindungsversuch meldete zunächst aber auch er nicht. Damit blieb einstweilen offen, ob Tesla die Internet-Konnektivität per Satellit an seinen Superchargern nur für eigene Zwecke aufbaut oder auch für ladende Kunden. Der Netz-Name hört sich zunächst einmal eher intern an – man findet ihn zum Beispiel häufig in den Service-Zentren des Unternehmens. Aber an den Superchargern könnte er natürlich noch geändert werden, und CEO Musk hat ja im Oktober zugesagt, dass jeder dieser Standorte Funk-Internet bekommt.
Starlink und Megapack für Notfall-Lagen?
Das ließe sich auch mit anderen Technologien realisieren, aber Starlink von SpaceX als einem weiteren Unternehmen unter der Führung von Musk würde sich anbieten. Das gilt mindestens für die Gegenden, in denen es keine zuverlässige Mobilfunk-Abdeckung gibt. Doch auch anderswo könnte die Anbindung mit SpaceX-Technik billiger zu realisieren und zu betreiben sein als mit Alternativen. Der aktuelle Starlink-Entdecker @BStarr119 ging sogar noch weiter: Zusammen mit dort vorhandenen Megapack-Batterien könnten Supercharger-Standorte in Katastrophen-Lagen als Notfall-Zentren mit funktionierender Basis-Infrastruktur dienen, regte er an.