Bild: Tesla (Symbolfoto)
Um trotz der Emissionen bei der Akku-Produktion insgesamt weniger CO2 zu verursachen als ein vergleichbarer Verbrenner, muss ein Tesla Model 3 oder Model Y beim aktuellen weltweiten Strom-Mix nur 6500 Meilen (knapp 10.500 Kilometer) fahren. Das geht aus dem neuen Impact Report hervor, den Tesla Ende vergangener Woche veröffentlichte. Grundlage dieser Berechnung ist unter anderem, dass Autos in den USA nach 200.000 Meilen verschrottet werden. Doch wie Tesla im selben Bericht erkennen lässt, könnte sich das ändern. Denn die Akkus von Model S und Model X weisen nach Daten darin selbst nach den gut 320.000 Kilometern noch deutlich mehr als 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität auf.
Elektroauto-Akkus halten nach neuen Daten länger
Wie lange ein Akku hält und genutzt wird, spielt eine wichtige Rolle nicht nur für Elektroauto-Fahrer, sondern auch für die Politik. Denn davon hängt ab, auf wie viele Kilometer sich die derzeit noch hohen CO2-Emissionen bei der Akku-Produktion rechnerisch verteilen lassen. Die meisten Elektroauto-Hersteller geben Akku-Garantien über acht Jahre und 160.000 Kilometer. Tesla liegt mit 200.000 Kilometern für Model 3 und Model Y mit dem größeren Akkus etwas darüber, bei Model S und Model X sind sogar 240.000 Kilometer abgedeckt.
In diesen Werten scheint allerdings noch ein spürbarer Sicherheitsabschlag zu stecken. Der Tesla-Forschungspartner Jeff Dahn spricht bereits von (kommenden) Batterien mit mehreren Millionen Meilen Laufleistung und hundert Jahren Lebensdauer. Und vor kurzem testeten Münchener Forscher Batterien aus einem Volkswagen ID.3. und stellten fest: Selbst bei unrealistisch schnellem Auf- und Entladen im Labor hatten sie nach 160.000 Kilometern noch mehr als 90 Prozent ihrer Start-Kapazität, obwohl bei diesem Stand nur noch 70 Prozent garantiert werden.
Die in CO2-Studien angenommene Laufleistung von Elektroauto-Akkus beruhe oft auf Ergebnissen aus alten Studien, begründete das Münchener Team seine Beschäftigung mit dem VW ID.3. Aktuellere Daten sollten die Berechnungen realitätsnäher machen – als Nächstes wollen sie die Batterien in einem Tesla Model 3 mit LFP-Akku analysieren. Doch auch Tesla selbst lieferte in seinem Impact Report jetzt Daten zumindest für die Akkus von Model S und Model X, die es schon länger gibt als Model 3 und Model Y. Und auch die gehen weit über die Garantie sogar bei Tesla hinaus: Exakte Daten sind nicht angegeben, aber nach einer Grafik liegt die Kapazität hier nach 200.000 gefahrenen Meilen immer noch deutlich über 80 Prozent und näher an 90 Prozent.
Tesla verweist auf noch neuere Batterien
Selbst unter der Annahme, dass danach das Leben des jeweiligen Elektroautos und seines Akkus endet, ergeben sich so die 6500 Meilen, nach denen Model 3 und Model Y im Vergleich zu einem Verbrenner in dieser Klasse CO2-Emissionen einsparen. Bei höherer Laufleistung wäre dieser Punkt entsprechend früher erreicht. Zudem weist Tesla darauf hin, dass die Leistung noch neuerer Batterien anders aussehen könnte. Das ist neutral formuliert, doch die optimistischen Äußerungen des Tesla-Partners Dahn sprechen dafür, dass die Batterien in Model 3 und Model Y eher noch haltbarer sind als die in Model S und Model X.