Bild: teslamag.de (Bildschirm-Hinweis bei aktiviertem Sentry-Modus)
Eine richtige Wahl hat man nicht, wenn Tesla über die App oder im Elektroauto anzeigt, dass ein Software-Update zur Verfügung steht: Zwar lässt sich die Aufforderung zu Download und Installation im Zweifelsfall immer wieder wegdrücken, doch das Unternehmen warnt, dass die Garantie keine Schäden abdeckt, die durch ein fehlendes Update entstanden sind. Dank einer Verbesserung der Tesla-App kann man jetzt immerhin ungefähr sehen, welche Änderungen neue Fahrzeug-Software bringen soll. Gleichzeitig gibt es mehr Einstellmöglichkeiten für den in Deutschland heiklen Wächter- oder Sentry-Modus.
Tesla-App mit Software-Hinweisen vorab
Bislang musste man neue Tesla-Software immer erst installieren, um dann auf dem Fahrzeug-Bildschirm die Versionshinweise dazu ansehen zu können. Weil man früher oder später ohnehin aktualisieren muss und zudem viele Webseiten die Hinweise veröffentlichen, sobald es neue gibt, ist das kein großes Problem. Das neue Feature in der App macht die Erfahrung aber transparenter – jedenfalls bedingt, denn nicht immer führt Tesla alle Veränderungen auch in den Software-Hinweisen auf.
Voraussetzung für die Vorschau per App ist, dass auf dem eigenen Tesla Software ab der Version 2022.40 läuft, die ab Anfang November verbreitet wurde – zur Freude von Kunden endlich mit Verbesserungen bei der Fernlicht- und Scheibenwischer-Automatik. Die Tesla-App wiederum muss mindestens auf dem Stand 4.15.0 sein. Ab diesem ist Teil davon die Funktion „Versionshinweise für Fahrzeug-Software anzeigen“, wie ihren eigenen Versionshinweisen im App-Store zu entnehmen ist.
Statt erst einmal zu installieren und dann zu schauen, was Tesla Neues geschickt hat, kann man jetzt also umgekehrt vorgehen. Ausprobieren ließ sich das gleich mit Versionen ab 2022.44. der Fahrzeug-Software, deren Verbreitung in dieser Woche begann. Laut den jetzt in der App (auch nach dem Update noch) sichtbaren Hinweisen enthält sie hauptsächlich zwei Neuerungen an dem Wächter-Modus, mit dem man seinen geparkten Tesla das Umfeld im Kamera-Blick behalten lassen kann.
Wächter-Modus jetzt datenschutzkonform?
In Deutschland wurde das Wächter-Feature schon mehrmals von der Polizei für Ermittlungen genutzt, Datenschützer halten es im öffentlichen Raum allerdings für verboten, weil es ohne zwingenden Anlass und zu lang aufzeichnet. Beides kann man jetzt ändern: Laut den Hinweisen lässt sich der Tesla-Wächter so einstellen, dass er nicht mehr auf Annäherung reagiert, die über die Kameras registriert wird, sondern nur noch auf Erschütterungen oder Öffnen der Türen.
Der Aufpasser-Modus wird also optional weniger sensibel, was an viel befahrenen Straßen die manchmal hohe Zahl der Fehlalarme verringern dürfte. Zugleich dürfte es deutschen Datenschützern gefallen: Eine Sprecherin der zuständigen Behörde in Berlin hatte teslamag.de im vergangenen Frühjahr gesagt, wenn die Tesla-Kameras erst bei einer Erschütterung aktiviert würden, sei das wohl nicht mehr zu beanstanden. Außerdem lässt sich die Dauer der Aufzeichnung nach einer Wächter-Auslösung jetzt auf weniger als die bisherigen 10 Minuten verkürzen.