Bild: Black Tesla
Über die Schwächen bei der Darstellung der vom Autopilot erkannten Objekte in den Elektroautos von Tesla konnte man sich eine Zeitlang sehr amüsieren. So zeigte das System vor allem im Stillstand und engen Situationen manchmal Busse statt Fahrrädern, die zudem teils aufeinander gestapelt waren und zuckend die Position wechselten. Mit der internen Erkennung im Tesla-Computer hat diese Visualisierung wenig zu tun, kann aber trotzdem außer für Amüsement auch für Verunsicherung gesorgt haben. Aber auch sie wird immer besser. So werden nach einem aktuellen Software-Update Fußgänger mit der korrekten Bewegungsrichtung und dabei animiert angezeigt.
Keine Erwähnung in Tesla-Hinweisen
Die bessere Personen-Visualisierung ist Teil der Software-Version 2020.16.2.1 für die Elektroautos von Tesla, deren Verbreitung Mitte Mai begonnen hat. Eine der ersten längeren Besprechungen des Updates veröffentlichte jetzt der YouTube-Kanal Black Tesla. Wie der Moderator erklärt, schreibt Tesla in den Versionshinweisen nichts über die Autopilot-Verbesserung.
Deutlich bemerkbar ist sie trotzdem. Personen auf und an der Fahrbahn wurden schon seit früheren Versionen auf Tesla-Bildschirmen angezeigt, aber nur so schematisch wie Autos, und stets starr mit Blick zum Fahrer; wenn sie sich vor einem Tesla von links nach rechts bewegten, dann in der Anzeige so, als würden sie nach vorn blickend seitwärts geschoben.
Damit ist es jetzt vorbei: Der Tester in einem Model X muss zwar wegen anhaltender Corona-Einschränkungen etwas suchen, um Fußgänger vor die Kamera zu bekommen. Einige Male gelingt das aber, und der Fahrer ist begeistert. Tatsächlich haben Passanten jetzt die zur Realität passende Ausrichtung vom Auto aus gesehen seitlich, nach vorne oder nach hinten. Und auch ihre Fortbewegung wird animiert dargestellt, was trotz der weiterhin rein grauen Autopilot-Figuren recht natürlich wirkt.
Wie der Moderator erklärt, scheint Tesla für diesen Teil des Autopilot-Systems derzeit nur die nach vorn gerichtete Kamera mit engem Blickwinkel zu verwenden. Dadurch erscheinen von der Seite kommende Personen erst spät auf dem Bildschirm. Ähnlich funktioniert der Autopilot bei der Erkennung von Ampeln: Die geraten auf deutsche Straßen aktuell noch aus dem Blickfeld, wenn ein Tesla nah an sie heranfährt, sodass ihr Signal nicht mehr erkannt und angezeigt wird.
In den USA hält das System bei roten Ampeln und Stopp-Schildern auch schon an, statt sie nur anzuzeigen. Laut Tesla-CEO Elon Musk soll es auch im Rest der Welt bald so weit sein und die Autonomie-Option für das Autopilot-System (FSD – Full Self-Driving) in diesem Juli 1000 Dollar teurer werden.