In den USA bezahlen Tesla-Kunden für die Autonomie-Option FSD einen gegenüber anderen Regionen erhöhten Preis – aber dafür bekommen sie auch einen größeren Funktionsumfang. Doch diese Unterschiede sollen sich nach aktuellen Aussagen von CEO Elon Musk bald einebnen: Die gesamte Tesla-Welt soll noch in diesem Jahr Stopp-Funktionen bekommen, die derzeit nur für einen kleinen US-Kundenkreis verfügbar sind, kündigte er auf Twitter an. Und im Gegenzug will Tesla auch außerhalb der USA den Preis für die FSD-Option erhöhen, wohl schon am 1. Juli.
Tesla-Kunden in USA zuerst
Erst vor kurzem hatte Tesla ersten US-Teilnehmern seines Early Access Program für frühzeitige Software-Updates eine Version aufgespielt, die rote Ampeln und Stopp-Schilder nicht mehr nur erkennt, wie es schon seit Weihnachten 2019 in den USA und seit kurzem auch in Europa der Fall ist: Bei Teslas mit gekauftem FSD hält das Elektroauto an diesen Signalen jetzt auch selbstständig an. Wie Musk jetzt auf Twitter informierte, hofft er darauf, dass diese neue Funktion in wenigen Wochen für alle US-Kunden bereitgestellt wird.
Europa und der Rest der Welt dagegen müssen wie üblich noch etwas warten – die Regulierer sind hier teils strenger oder langsamer in den USA. So ist in Europa auch die Funktion Smart Summon stark eingeschränkt, mit der Tesla-Besitzer in anderen Ländern ihre Autos eigenständig über private Parkplätze fahren lassen können. Die Autopilot-Fähigkeiten in Europa musste Tesla sogar schon einmal nachträglich mit einem Update wieder einschränken, um nicht gegen Vorschriften zu verstoßen.
Hoping to roll out traffic lights & stops to wide US release in a few weeks & probably WW release in Q3 (so many variations in each country!). Very important to make sure this is done right.
— Elon Musk (@elonmusk) April 3, 2020
Auch in dieser Hinsicht gibt es „etwas“ Fortschritt, schrieb der Tesla-CEO jetzt auf die Frage nach dem Stand bei der EU. Allgemein hoffe er, Ampel- und Schild-Stopps im dritten Quartal weltweit einführen zu können. Es gebe ausgesprochen viele Variationen in den vielen Ländern und sei sehr wichtig, hier keine Fehler zu machen. In Deutschland beispielsweise fragen sich Tesla-Fahrer bereits, wie gut ihre Autos Signale erkennen werden, wenn sie ganz vorn an der Haltelinie stehen – bislang scheinen Ampeln dann aus dem Kamera-Blickfeld zu geraten.
FSD-Preiserhöhung schon im Juli?
Solche Spezialitäten dürfte Musk gemeint haben, also ist davon auszugehen, dass Tesla daran arbeitet. Wie der CEO ebenfalls bestätigte, wird FSD aber bald auch teurer: „Ja, wahrscheinlich am 1. Juli“, schrieb er auf die Frage, ob die schon früher angekündigten (und für viele Märkte wegen des Regulierungsrückstands ausgesetzten) Preiserhöhungen weiter geplant seien. Derzeit kostet die FSD-Option (Full Self-Driving oder Volles Potenzial für autonomes Fahren) in Deutschland 6300 Euro und in den USA 7000 Dollar plus Steuern.