Im Nahen Osten ist Tesla bislang relativ spärlich vertreten. In den meisten Ländern der Region gibt es keinerlei Präsenz des Unternehmen, nur Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate haben zumindest eine Reihe von Superchargern, Weitere Standorte sind laut einer Übersichtskarte geplant, sind aber jeweils nur Ladestationen, also keine Tesla-Showrooms und Werkstätten. Zumindest in Israel aber dürfte sich das bald ändern, wie jetzt eine lokale Publikation meldet.
Vor zwei Wochen habe Tesla in Israel eine 100-prozentige Tochtergesellschaft mit dem Namen Tesla Motors Israel angemeldet, berichtet Globes in ihrer Online-Ausgabe. Trotz des „Motors“ im Namen aber soll die Gesellschaft nicht nur Elektroautos importieren, verkaufen und reparieren, sondern auch mobile Energiespeicher und solare Energieerzeugungssysteme, also die gesamte bisherige Produktpalette von Tesla. Hintergrund für die Anmeldung ist laut Globes, dass nur in Israel registrierte Unternehmen Autos in das Land importieren dürfen.
Tesla-CEO Elon Musk hatte zuletzt eine Expansion vor allem nach Osteuropa angekündigt, von Plänen in Nahost war bislang nichts bekannt. Laut Globes bereitet das Unternehmen aber bereits seit einigen Monaten den Markteintritt in Israel vor. Unter anderem sei mit lokalen Energieversorgern über den Ausbau des Ladenetzes gesprochen worden. Außerdem habe Tesla Stellenanzeigen geschaltet, die aber aufgrund der hohen Zahl von Antworten rasch wieder entfernt worden seien.
Israel dürfte gute Voraussetzungen für den Einstieg von Tesla bieten. Kaufkraftbereinigt liegt sein BIP pro Kopf bei knapp 38.000 Dollar – weniger als in den meisten westlichen Ländern, aber zum Teil deutlich mehr als in Osteuropa. Zudem ist das Land ausgesprochen sonnig, was gute Bedingungen für Photovoltaik-Installationen bedeutet. Laut einem Bericht der Jüdischen Allgemeinen kostet Strom von der Sonne dort mittlerweile nur noch ein Drittel so viel wie solcher aus Gaskraftwerken.