Tesla hat kurz nach dem Jahreswechsel einen Stellenabbau im Umfang von etwa sieben Prozent angekündigt. Die Maßnahme kam für viele überraschend, da der Elektroautobauer 2018 eines seiner erfolgreichsten Jahre erreichte. Die Umstrukturierung fokussiert sich aber offenbar bewusst auf bestimmte Bereiche.
Mit dem Europa-Start des Model 3 wird Teslas Absatz und damit auch der Umsatz in diesem Jahr deutlich wachsen. Das Unternehmen arbeitet seit Jahren auf die Expansion mit dieser und weiteren Volumen-Baureihen hin – und verfolgt diese Strategie auch weiter. Einem Bericht des US-Nachrichtensenders CNBC zufolge konzentriert sich Teslas jüngste Kündigungswelle auf Vertrieb, Auslieferung und Produktion der großen Premium-Stromer Model S und Model X.
Auch Mitarbeiter aus anderen Bereichen und der Batterie-Gigafactory in Nevada müssten Tesla verlassen, heißt es. Der Großteil der Kürzungen betrifft laut den von CNBC befragten Insidern aber für das Model S und Model X eingeteilte Teams. So soll etwa am Stammsitz in Fremont, Kalifornien die nächtliche Fertigung der Oberklasse-Limousine und des SUV eingestellt worden sein.
Am geringsten betroffen von Kündigungen ist wohl die Model-3-Produktion und -Entwicklung. Zuletzt sollen auch bisher für das Model S und Model X zuständige Angestellte neue Aufgaben rund um das Model 3 erhalten haben. Angesichts des kürzlichen Auslaufens der 75-kWh-Einstiegsversion von Model S/X deutet vieles drauf hin, dass Tesla zunehmend die Massenproduktion des Model 3 in den Mittelpunkt rückt.
Tesla teilte CNBC auf Anfrage mit, das Angebot des Model S und Model X im Rahmen der Optimierung der Produktion gestrafft zu haben. Zudem werde eine größere Unterscheidung zum Model 3 angestrebt. „Infolge dieser Änderungen und verbesserter Effizienz bei unserer Serienfertigung haben wir die Produktionszeiten des Model S und X entsprechend angepasst“, so ein Sprecher. Er merkte an, dass die Kapazitäten für diese Baureihen bei Bedarf später wieder erhöht werden könnten.
Der Unternehmenssprecher erklärte abschließend, dass es bei der Präsentation der neuesten Geschäftszahlen in diesem Monat weitere Informationen geben soll. Er betonte zudem, dass weder das Model S noch das Model X auslaufen werden.