Der einzige offizielle Pressesprecher von Tesla ist CEO Elon Musk persönlich, aber manchmal kommen Neuigkeiten eher informell und zufällig von einzelnen seiner Mitarbeiter. So war es auch an diesem Sonntag: Ein Tesla-Besitzer entdeckte an einem Supercharger in den USA zwei Model S, die er anhand des horizontal eingebauten Bildschirms als Vertreter der im Januar vorgestellten neuesten Generation identifizierte. Die Fahrer erzählten ihm, dass sie zu Langstrecken-Test unterwegs seien. Außerdem verrieten sie mehr über die innovative Bedienung des aufgefrischten Model S und ließen sie den Neugierigen sogar kurz ausprobieren.
Rätsel um Teslas Lenk-Rechteck gelöst
Von seiner Supercharger-Entdeckung berichtete das Mitglied FridayTheDog11 am Sonntagabend in den USA aufgeregt auf Reddit. Seinen ersten Beitrag mit Fotos aus dem Innenraum eines der neuen Model S löschte er sogar wieder, weil auf dem Bildschirm der Name des oder eines Tesla-Testfahrers zu sehen war. Ansonsten aber schien zunächst niemand bei Tesla etwas gegen die Veröffentlichung von neuen Informationen zu dem Refresh zu haben, die FridayTheDog11 in Wort und Bild veröffentlichte.
Dabei konnte er unter anderem das Rätsel um das als Yoke bezeichnete Lenk-Rechteck im Tesla Model S aufklären. In den USA soll diese Form gar nicht zugelassen sein, und die meisten bisher gesichteten neuen Model S waren mit einem normalen Lenkrad ausgestattet. Ausgeliefert werde es zunächst ebenfalls damit, berichtete FridayTheDog111 jetzt dazu, könne aber nach der behördlichen Zulassung gegen das Yoke ausgetauscht werden. Später sollen Kunden bei der Bestellung auswählen können, ob sie eckig oder rund lenken wollen.
Für manche Interessenten dürfte das eine gute Nachricht sein, denn das Tesla-Yoke sieht zwar sehr modern aus, weckte aber die Befürchtung, es könne beim Rangieren nicht sehr praktisch sein. Auch bei der Wahl des Fahr-Modus scheint es Tesla, anders als zwischendurch befürchtet, mit dem Futurismus nicht zu übertreiben. Einen Hebel dafür wie in bisherigen Model S und Model X sowie Model 3 und Model Y gibt es zwar nicht mehr, und dafür die Option „Smart Shift“, die künstlich intelligent entscheiden soll, ob es vorwärts oder rückwärts gegen soll, wie CEO Musk schon erklärt hat. Aber nach den neuen Informationen kann man diese Automatik deaktivieren und die gewünschte Stufe dann über eine Schaltfläche und ein Scroll-Rad rechts auf dem Lenkrad auswählen.
Model S Plaid mit Viertelmeilen-Modus
Keine Entwarnung gab es allerdings mit Blick auf den Blinker. Auch für dessen Betätigung fehlt in den von Tesla gezeigten Model S wie in später fotografierten der Hebel links am Lenkrad. Der Richtungsanzeiger lässt sich zwar ebenfalls noch manuell schalten, bestätigte jetzt das Reddit-Mitglied. Aber die Knöpfe dafür sind in das Steuer integriert, was zumindest ungewohnt ist und deshalb zum Teil schlecht ankam.
Auch einige Blicke auf das Bildschirm-Menü des Tesla Model S am Supercharger konnte FridayTheDog11 werfen und dokumentieren. Zusammen mit anderen Reddit-Mitgliedern identifizierte er es anhand der Reichweiten-Anzeige als die neue Plaid-Variante, die laut Tesla mit drei Motoren und einer Beschleunigung von 0-60 Meilen pro Stunde in unter 2 Sekunden kommt. Ein Plaid-Modus im Menü war jetzt trotzdem nicht zu sehen. Stattdessen kommt als schnellster Modus offenbar „Insane“ (wahnsinnig) wie beim ersten Performance-Tesla zurück. Und das Model S Plaid bekommt einen Drag Strip Mode, also spezielle Einstellungen für Viertelmeilen-Rennen.