Bild: Tesla (Symbolbild)
Plötzlich änderte sich etwas in der Tesla-App, und wenn man genau hinsah auch im Menü in den Fahrzeugen selbst: Am Mittwochnachmittag begannen erste Besitzer von Elektroautos von Tesla aus Europa auf Twitter und per E-Mail an teslamag.de zu melden, dass sie offenbar eine kostenlose Probephase für die „verbesserte Autopilot-Funktionalität“ bekommen haben. Das ist eine Software-Option, die Tesla vor kurzem als Zwischenschritt zum vollen Paket für zukünftig autonomes Fahren eingeführt hat und normalerweise 3800 Euro kostet.
Nicht alle Tesla-Besitzer profitieren
Bis Ende März kann sie jetzt kostenlos getestet werden. Das geht aus E-Mails hervor, die Tesla noch am Mittwoch verschickte – aber offenbar nicht an alle Kunden, die jetzt Gelegenheit haben, das erweiterte Autopilot-System auszuprobieren. Ebenso scheint der Test nicht für alle Tesla-Kunden gedacht zu sein oder manche noch nicht erreicht zu haben: Mehrere Besitzer meldeten, keinen Hinweis darauf bekommen zu haben und auch nicht die neuen Menü-Punkte in der Tesla-App oder auf dem Bildschirm zu sehen.
Aktualisierung: Und so war es auch bis Freitag noch. Weitere Tesla-Fahrer in Europa bestätigten, jetzt die erweiterten Autopilot-Funktionen nutzen zu können, ebenso gab es aber weiter auch Meldungen, dass sie noch nicht verfügbar seien. Ein Tesla-Vertreter bestätigte auf Anfrage von teslamag.de, dass es einen „Testlauf“ mit den 14 Tage lang kostenlosen Teil-Funktionen des FSD-Pakets gebe. Diese betreffe aber nur „ausgewählte“ Kunden. Zu den Kriterien dafür könne er keine Angaben machen.
Zu den nicht Begünstigten zählt zum Beispiel ein Autor von teslamag.de, der ein Model 3 Standard-Reichweite plus nur mit dem kostenlosen Basis-Autopilot fährt (und wegen eines Super-Angebots von Tesla bald gegen ein neues Model 3 Long Range eintauscht). Andere Besitzer desselben Modells meldeten aber, die Test-Software bekommen zu haben. Ebenso wurde das für viele andere Tesla-Modelle und -Varianten aus verschiedenen Ländern Europas berichtet. Die Aktion scheint also breit angelegt zu sein.
Die Option „verbesserte Autopilot-Funktionalität“ hatte Tesla erst Anfang Februar und nur in Europa wieder eingeführt. In Deutschland kostet sie 3800 Euro, also rund halb so viel wie die komplette FSD-Option, die in Zukunft autonomes Fahren (Full Self-Driving) ermöglichen soll. In den USA lässt Tesla neue Beta-Software dafür schon testen, in Europa aber noch nicht. Zusätzlich sind Autopilot-Funktionen hier regulatorisch eingeschränkt. Dies könnte dazu geführt haben, dass die FSD-Option selten gekauft wurde, sodass Tesla mit der abgespeckten Version zum halben Preis kam.
Test mit vielen Autopilot-Funktionen
Die jetzt kostenlos zu testende verbesserte Autopilot-Funktionalität umfasst fast alle FSD-Funktionen, die sich in Europa bereits nutzen lassen. Dazu zählen automatisches Wechseln von Autobahnen und Spuren nach Navigation, eine Einpark-Automatik und das „Herbeirufen“ des eigenen Elektroautos von außen mit der App. Für das volle Paket für weitere 3700 Euro bekommt man aktuell nur die Erkennung von Ampeln und Stopp-Schildern zusätzlich. Mit „demnächst“ gibt Tesla in Europa den Termin für die Funktion „City-Lenkassistent“ an, die sich seit Oktober 2020 in den USA im Beta-Test befindet.