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Tesla-Großkunde Hertz will mehr Elektroautos, hat im 1. Quartal aber kaum zusätzliche gekauft

tesla model-3 hertz

Bild: Hertz (Symbolfoto)

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Mit der Mitteilung, 100.000 Tesla Model 3 gekauft zu haben, sorgte der kurz zuvor an die Börse zurückgekehrte Auto-Vermieter Hertz im November 2021 für Aufsehen – und für massive Kursgewinne bei den Aktien beider Seiten. Ende des nächsten Jahres befanden sich allerdings erst höchstens 50.000 Elektroautos in der Hertz-Flotte, obwohl Tesla im letzten Quartal mit Rabatten auf den US-Bestand erkennen ließ, dass wohl noch deutlich mehr zu haben gewesen wäre. Und in dieser Woche zeigte sich das Unternehmen zwar weiter auf Elektroauto-Kurs, scheint aber im ersten Quartal fast keine gekauft zu haben.

Tesla-Preise in Q1 mehrfach gesunken

Der erste Hertz-Zwischenstand nach der großen Ankündigung kam nach dem zweiten Quartal 2022: Damals waren rund 20.000 Elektroautos von Tesla in der Flotte, was angesichts langer Wartezeiten und der Aussage von CEO Elon Musk, dass es für den Rekord-Auftrag keine besonderen Konditionen gebe, nach einer möglichst schnellen Umsetzung aussah. Nach Ende des Jahres meldete Hertz immerhin 9 Prozent Elektroauto-Anteil bei bis zu 550.000 Fahrzeugen weltweit, also an die 50.000. Bei dieser Zahl ist es seitdem aber geblieben.

Ende des ersten Quartals 2023 habe Hertz rund 50.000 Elektroautos in der Flotte gehabt, sagte der Finanzvorstand des Vermieters diese Woche in einer Telefon-Konferenz, ein Anteil von rund 10 Prozent. Damit scheint er etwas gestiegen zu sein – nach Ende 2022 hatte das Unternehmen 9 Prozent Tesla in der Flotte genannt, und andere Elektroautos dürften bis dahin kaum dabei gewesen sein. Zuletzt habe man auch Elektroautos von General Motors (GM) und anderen Herstellern bekommen, sagte der Finanzvorstand jetzt. Die Gesamtzahl aber hat sich gegenüber Ende 2022 offenbar kaum oder gar nicht erhöht.

Das ist aus mehreren Gründen erstaunlich: Im neuen Jahr senkte Tesla die Preise in den USA bis Ende März nicht nur einmal, und vorproduzierte Model 3 und Model Y waren fast das ganze Quartal über verfügbar, am Ende wieder mit Rabatt. Herz hätte also kräftig zugreifen können, scheint aber darauf verzichtet zu haben. Zudem hat der Vermieter zwischenzeitlich weitere Elektroauto-Großeinkäufe bekannt gegeben: zuerst 65.000 von Polestar und später 175.000 von GM. Doch obwohl der Finanzvorstand explizit GM-Lieferungen erwähnte, blieb es bei den insgesamt rund 50.000 Elektroautos.

Hertz bleibt bei Elektroauto-Zielen

Auf möglicherweise verpasste Kauf-Gelegenheiten wurde der Manager in der Telefon-Konferenz nicht angesprochen. Er bestätigte grundsätzlich, dass Hertz von den niedrigeren Preisen bei Tesla und auch anderen Herstellern profitiere, und bekräftigte das Ziel, bis Ende 2024 auf einen Elektroauto-Anteil von 25 Prozent in der Flotte zu kommen.

Auf Dauer werde der Anteil weiter zunehmen, sagte der Finanzvorstand, wollte sich auf eine Beschleunigung oder Erhöhung des aktuellen Ziels aber nicht einlassen. Schon der Schritt von aktuell 10 Prozent auf 25 Prozent sei „eine große Veränderung“, erklärte er. Um ein anderes Hertz-Ziel zu erreichen, müsste die elektrische Flotte aber zumindest kurzfristig wohl tatsächlich schneller wachsen oder sehr viel besser ausgelastet werden: Die Zahl der Elektroauto-Vermietungen in diesem Jahr soll sich gegenüber 2022 ungefähr um den Faktor 5 erhöhen.

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