Mitte Januar senkte Tesla seine Preise auf westlichen Märkten teils spürbar, und was kurz als ein Zeichen von Schwäche gesehen wurde, schätzten Beobachter dann eher als Auftakt zu einer breiten Elektroauto-Deflation ein, die vor allem Konkurrenten Probleme zu bereiten droht. Einheitlich nach unten aber zeigt die Entwicklung bei Tesla zumindest in den USA keineswegs: Nach der deutlichen Reduzierung im Januar hat das Unternehmen die Preise für Model 3 und Model Y dort in kleinen Schritten noch drei weitere Male verändert, zum Teil auch in die andere Richtung.
Tesla Model Y wieder 2000 $ teurer
Im Januar fielen die US-Preise bei Tesla zunächst um zwischen 6 Prozent und 20 Prozent – und beim Model Y Long Range für Kunden effektiv noch stärker, weil es durch den neuen Preis von 52.990 Dollar für 7500 Dollar Steuer-Gutschrift qualifiziert war. Die Performance-Version, kostete mit 56.990 Dollar etwa 19 Prozent weniger als zuvor, blieb aber oberhalb der Fördergrenze von 55.000 Dollar für Pkw. Mit dem Model Y LR ging Tesla schon zehn Tage später mit einer Preis-Erhöhung um 500 Dollar näher an sie heran.
Anfang Februar veröffentlichte die US-Behörde IRS neue Einstufungen, nach denen das Model Y und andere SUV in diese Kategorie fallen, wodurch sie für die 7500 Dollar Gutschrift bis zu 80.000 Dollar kosten dürfen. Tesla reagierte schnell und erhöhte den Preis für die LR-Version um weitere 1000 Dollar auf 54.990 Dollar. Auch die Performance-Variante wurde 1000 Dollar teuer auf 57.990 Dollar. Der Preis für das kleinste Model 3 dagegen, der schon im Januar um 3000 Dollar gefallen war, sank um weitere 500 Dollar auf dann 43.490 Dollar.
Das ließe sich beim Model Y noch als Reaktion auf die günstigere Einstufung und beim Model 3 als Nachjustierung nach dem Schritt im Januar erklären. Doch am vergangenen Wochenende veränderte Tesla die US-Preise für beide Modelle teils schon wieder. Der für das Model Y Performance stieg noch einmal um 1000 Dollar auf 58.990 Dollar (offenbar über einen Zwischenschritt bei 58.490 Dollar). Der Preis für die LR-Version blieb in dieser Runde gleich, doch der für das kleine Model 3 sank um weitere 500 Dollar auf 42.990 Dollar (s. Bildschirm-Foto oben).
Europa-Preise seit Januar-Senkung stabil
Sowohl Model Y Long Range als auch Performance sind damit seit Mitte Januar wieder insgesamt 2000 Dollar teurer geworden, während Tesla das Model 3 als Basis-Version noch einmal 1000 Dollar billiger machte und die Performance-Version als einzige unverändert bei 53.990 Dollar blieb (ein mittleres Model 3 wird in den USA seit August 2022 nicht mehr angeboten). Auch aus China, wo Tesla seine weltweiten Preis-Senkungen begonnen hatte, wurde vergangene Woche eine, wenn auch minimale, Erhöhung für das kleinste Model Y gemeldet. Die europäischen Preise scheinen seit dem großen Schritt im Januar stabil zu sein. In Deutschland führte Tesla aber Ende Januar ein Leasing-Angebot zu 0,99 Prozent Zins ein, der beim Model 3 dann rasch auf 1,99 Prozent stieg. In dieser Woche betrug der Leasing-Zins wieder 0,99 Prozent – aber beim Model Y erhöhte er sich auf 2,49 Prozent.