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Tesla-Fabrik in Fremont trotz Verbot gestartet – CEO Musk: Nehmt bitte nur mich fest

Bild: Produktion im Tesla-Werk Fremont (Archivbild Tesla)

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Nach der ersten Sperr-Verfügung der für Teslas Elektroauto-Fabrik im kalifornischen Fremont zuständigen County-Verwaltung Mitte März dauerte es ein paar Tage, bis auch dort die Produktion eingestellt wurde. Seitdem schien sich Tesla an die Corona-Auflagen zu halten, obwohl CEO Elon Musk zuletzt in immer deutlicheren Worten deren Lockerung gefordert hatte. Doch nachdem der Tesla-Chef am Wochenende eine Klage gegen das County Alameda ankündigte und auch schon einreichen ließ, droht jetzt eine Eskalation.

County warnte Tesla vor Start

Denn jetzt ist es offiziell: „Tesla nimmt heute gegen die Regeln von Alameda County die Produktion wieder auf“, verkündete CEO Musk am Montagvormittag kalifornischer Zeit per Twitter. Nach Berichten lokaler Medien war der Parkplatz vor der Tesla-Fabrik schon vorher voller Autos und innen wurde produziert. Auf Twitter wurde ein kurzes Video mit zwei Autotransportern voller Model 3 veröffentlicht, die vom Tesla-Gelände in Fremont rollten.

Nach Berichten hatte Tesla sich auf einen eingeschränkten Neustart in Fremont ab vergangenem Freitag eingerichtet und dafür auch Mitarbeiter zurück in die Fabrik gerufen. Darauf folgte eine explizite Erklärung des County, dass die Wiederaufnahme der Tesla-Produktion nicht zulässig sei, was Tesla zunächst zu beachten schien – bis am Montag die Meldungen vom vollen Parkplatz und Stimmen von Mitarbeitern kamen. Einer sagte dem Sender KTVU, er sei seit Sonntag um 18 Uhr bei der Arbeit gewesen, der Betrieb bei Tesla sei „in vollem Gang“.

Von einem möglichen Einschreiten der County-Behörden wurde am Montag zunächst nichts bekannt. Als Tesla in den ersten Tagen der Ende März ausgesprochenen ersten Sperr-Verfügung die Produktion in Fremont unter Verweis auf eine unklare Rechtslage fortsetzte, drohte ein County-Sprecher auf Presse-Anfrage damit, die Unterbrechung von der Polizei in Fremont durchsetzen zu lassen. Damals lenkte Musk ein, doch jetzt zeigte er sich furchtlos: „Falls jemand festgenommen wird, möchte ich darum bitten, das nur ich das bin“, ergänzte er seine Verstoß-Ankündigung am Montag.

Bürgermeisterin auf Tesla-Seite

Nicht weniger komplex wird die aktuelle Situation durch die Tatsache, dass sich die Bürgermeisterin von Fremont am Samstag in einer Erklärung auf die Seite von Tesla stellte. Das anhaltende Verbot von Produktion wie bei Tesla auf County-Ebene mache ihr Sorgen, schrieb sie, verwies auf geöffnete Fabriken mit wirksamen Sicherheitsvorkehrungen und erklärte, die Stadt stehe wie seit mehr als einem Jahrzehnt hinter Tesla.

Das Unternehmen will aber nicht auf eine mögliche Einigung mit dem County warten und hat stattdessen ein Gericht gebeten, die Fortsetzung der Sperre in Alameda aufzuheben und ihre Durchsetzung zu verbieten. Außerdem veröffentlichte Tesla detaillierte Pläne für eine nach seiner Darstellung abgesicherte Produktion. Möglicherweise setzt der stets risikobereite und nicht streitscheue CEO Musk darauf, dass Tesla zumindest eine vorläufige Freigabe bekommt, bevor gegen den Willen der Bürgermeisterin die Polizei Fremont ausrückt.

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