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Deutscher EU-Auftakt: Tesla-Mitgründer kauft große Recycling-Firma, will massiv investieren

redwood redux recycling bremerhaven

Bild: Redwood Materials

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Für die Leitung seines Startups Redwood Materials gab JB Straubel im Jahr 2019 seinen Job als langjähriger Technik-Vorstand bei Tesla auf, in diesem Frühjahr aber ist er zumindest ein wenig zurückgekehrt, indem er dort unabhängiges Board-Mitglied wurde. In seinem eigenen Geschäft wiederum expandiert Straubel jetzt ähnlich wie zuvor Tesla nach Europa: Redwood hat den deutschen Batterie-Recycler Redux Recycling gekauft, was der Auftakt zu dreistelligen Millionen-Investitionen gewesen sein soll.

Dreistellige Millionen-Summe geplant

Schon im Februar 2022 hatte Redwood auf Europa als den Markt mit dem schnellsten Elektroauto-Wachstum weltweit hingewiesen und angekündigt, nach den USA auch diesen versorgen zu wollen. Ziel dabei sei eine kontinentweise Lokalisierung von Batterie-Lieferketten, die Elektroautos und stationäre Speicher bezahlbarer und nachhaltiger mache. Das Straubel-Unternehmen strebt eine Quote von 100 Prozent Recycling-Material bei Batterien an. Weil es dafür noch an verwertbaren Altprodukten mangelt, produziert Redwood einstweilen auch selbst mit primären Rohstoffen.

Beim Schritt nach Europa aber scheint der Fokus schon ganz auf Recycling zu liegen. Laut einer Mitteilung von diesem Dienstag beginnt er mit der Übernahme des deutschen Unternehmens Redux Recycling, das „der führende Recycler von Lithium-Ionen-Batterien in der EU“ sei. Dies schaffe eine gut etablierte Präsenz in dem Raum als Basis für rasche Expansion. Mit der Transaktion positioniere sich Redwood als entscheidender Akteur auf dem schnell wachsenden Markt für Batterie-Recycling und -Material.

Ein Kaufpreis wird in der Mitteilung nicht genannt. Laut einem Bericht des Handelsblatts lag er im zweistelligen Millionen-Bereich, und die Übernahme betrifft nur den Bremerhavener Standort von Redux (s. Foto oben), während ein weiterer beim bisherigen Eigentümer verbleibt, einem österreichischen Unternehmer. Die Kapazität der Anlage in Bremerhaven betrage schon jetzt 20.000 Elektroauto-Batterien pro Jahr, sagte Straubel der Zeitung. In naher Zukunft wolle er eine dreistellige Millionen-Summe in Deutschland investieren und die Kapazität bis 2030 mindestens verdoppeln und im Bestfall verzehnfachen.

Volkswagen und Tesla als mögliche Kunden

In dem Bericht wird die Redwood-Entscheidung auch als gutes Zeichen für den Elektroauto-Standort Deutschland bezeichnet. In der letzten Auswahl-Runde habe er sich trotz viel höherer Stromkosten gegen eine Alternative in Skandinavien durchgesetzt. Denn laut Straubel sei „der Zugang zu gut ausgebildeten und fleißigen Mitarbeitern“ nicht weniger wichtig. Weitere Pluspunkte seien die Nähe zum großen Hafen Bremerhavens sowie zu potenziellen Kunden wie Volkswagen oder etwas weiter weg Tesla gewesen. Der Bedarf bei deutschen Auto-Herstellern ist nach den Worten des US-Unternehmers riesig.

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