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Heimat im Griff: Tesla Model 3 an der Spitze aller Auto-Neuzulassungen in Kalifornien

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Bild: Tesla

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Manche Skeptiker vertreten die Ansicht, das stetige Wachstum von Tesla werde sich bald erledigt haben, weil die bisherigen Verkaufserfolge hauptsächlich auf staatliche Kauf-Subventionen zurückzuführen sind, die es nicht ewig geben wird. Für China und Europa lässt sich dieses Argument kaum widerlegen, weil Elektroautos einschließlich Tesla dort weiter kräftig subventioniert werden – in Deutschland bald vielleicht mit noch einmal 4500 Euro zusätzlich. In den USA aber sind die Subventionen auf Bundesebene für Tesla schon ausgelaufen. Und im Bundesstaat Kalifornien gab es im ersten Quartal dieses Jahres trotzdem kein einziges anderes Auto mehr, das gefragter war, also auch keines mit Verbrenner-Motor.

Tesla meilenweit vor Deutschen

Das teilte Ende Mai der Verband California New Car Dealers Association (CNCDA) mit; Tesla selbst veröffentlicht keine Aufschlüsselungen nach Ländern oder Teilen davon. Demnach wurden von Januar bis März 2020 in ganz Kalifornien 10 Prozent weniger Autos zugelassen, weil der Markt nach einem guten Start ins neue Jahr ab März durch die Coronavirus-Pandemie eingebrochen sei. Vom Tesla Model 3 seien im ganzen Quartal aber 18.856 Stück neu zugelassen worden. In der von der CNCDA definierten „Fast-Luxusklasse“ hatte es damit einen Anteil von 52,2 Prozent – meilenweit vor dem Lexus ES und der deutschen Premium-Konkurrenz, deren erster Vertreter mit rund 3500 Zulassungen die 3er Reihe von BMW war.

Seine eigene Klasse dominiert das Tesla Model 3 in den USA schon länger, und in der eigenen Heimat war der Abstand traditionell noch größer. Im ersten Quartal 2020 aber setzte sich der Basis-Tesla erstmals an die Spitze der Gesamt-Zulassungen in allen Kategorien Kaliforniens. Das Model 3 wurde also sogar häufiger neu zugelassen als der gefragteste Vertreter der Kompakt-Klasse, der Honda Civic mit 18.001 Zulassungen. Auch kein konventionelles Kompakt-SUV kam häufiger neu auf kalifornische Straßen – hier führte der Toyota RAV4 mit 17.261 Zulassungen.

Davon war offenbar auch der Händler-Verband selbst überrascht. In einer ersten Fassung seiner Statistik waren die genannten Zahlen bereits enthalten, aber trotzdem wurde darin der Honda Civic als Quartalssieger bezeichnet. „Tesla Model 3 ist das bestverkaufte Auto auf kalifornischem Markt für Neufahrzeuge“, heißt es mittlerweile aber korrekt.

Tesla-Erfolg muss kein Ausreißer sein

Bei diesen Zahlen sind drei Faktoren zu beachten, die das Bild verzerren könnten. Zum einen gibt es zwar US-weit keine Kauf-Förderung für Tesla mehr, aber Kalifornien schießt bei Tesla Model 3 und Model Y weiterhin 2000 Dollar zu – eine geringere Subventionierung gibt es also noch. Zweitens hatten traditionelle Händler möglicherweise größere Schwierigkeiten, inmitten der beginnenden Corona-Beschränkungen Fahrzeuge zu verkaufen und Kunden zu übergeben – und dürften nicht so unbürokratisch Tempo gemacht haben wie Tesla.

Drittens aber, und darauf weist die CNCDA selbst hin, meldet sie die Neuzulassungen, nicht die Verkäufe in Kalifornien, und zwischen beidem gebe es eine gewisse zeitliche Verzögerung. Dies hatten Medien schon einmal übersehen, was auch in Deutschland zu Falschmeldungen über eingebrochene Tesla-Verkäufe in Kalifornien führte. In diesem März dürfte Tesla mit letzten Lieferungen auch schon des Model Y besonders nah am Quartalsende gelegen haben – was dann bedeuten würde, dass mehr erfolgreiche Verkäufe erst im laufenden Quartal als zugelassen zählen. Also ist durchaus denkbar, dass die Markt-Übernahme von Tesla mit dem Model 3 in Kalifornien anders als in Großbritannien in diesem April kein reiner Corona-Ausreißer war.

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