Das ging schnell: Nachdem Tesla bereits vergangene Woche die Preise auf breiter Front angehoben hatte, erklärte CEO Elon Musk am Montag auf Twitter, ebenso wie SpaceX habe das Unternehmen aktuell mit Inflationsdruck bei Rohmaterial und Logistik zu kämpfen. Beobachter deuteten das als Ankündigung einer weiteren Preisrunde, und schon in der Nacht auf Dienstag kam sie tatsächlich: Die Preise für Tesla Model S und Model X in den USA stiegen deutlich, und auch die für Model 3 und Model Y erhöhten sich weiter, ebenso wie in China. Deutschland blieb zunächst verschont – aber hier verlängerten sich die Lieferzeiten auf teils mehr als ein Jahr.
12.500 Dollar mehr für Tesla Model X Plaid
Die Preis-Erhöhungen in der vergangenen Woche betrafen nur die Volumen-Elektroautos Model 3 und Model Y, jetzt aber sind auch Model S und Model X an der Reihe. Am stärksten stieg hier der Preis für das Model X Plaid, das aus unbekannten Gründen bei vorigen Runden ausgelassen wurde und deshalb weniger kostete als ein Model S Plaid. Jetzt verlangt Tesla 138.990 Dollar dafür, 12.500 Dollar mehr als vorher. Der Abstand zum Model S Plaid, das sich um 6000 Dollar auf 135.990 Dollar verteuerte, beträgt damit 3000 Dollar. Auch das Model X ohne Plaid-Antrieb wurde gleich 10.000 Dollar teurer, das entsprechende Model S 5000 Dollar und kostet jetzt 99.990 Dollar.
Doch auch bei Model 3 und Model Y stiegen die US-Preise weiter spürbar. Vergangene Woche blieb das kleinste Model 3 noch verschont, jetzt aber kostet es 2000 Dollar mehr – unter 46.990 Dollar ist damit in den USA kein neuer Tesla mehr zu bekommen. Der Preis für das mittlere Model 3 stieg erst um 1000 Dollar und jetzt um weitere 2000 Dollar. Die Performance-Version ließ Tesla zunächst ebenfalls aus, doch seit Dienstag kostet auch sie 3000 Dollar mehr, also jetzt 61.990 Dollar.
Auch in China folgte auf die Erhöhung von vergangener Woche eine weitere, berichtet CnEVPost. Zunächst betraf sie nur die höheren Varianten und machte bei Model 3 und Model Y je rund 1500 Euro aus. Jetzt wurde auch das Model 3 RWD gut 14.000 Renminbi (knapp 2000 Euro) teurer und die Performance-Version 18.000 Renminbi (etwa 2500 Euro). Beim Model Y blieb der Preis für das Basis-Modell gleich. Bei der mittleren Variante Model Y Long Range stieg er aber weiter um umgerechnet rund 2500 Euro und bei der Performance-Version um etwa 2850 Euro.
Länger warten auf Model 3 in Deutschland
In Deutschland und damit wohl ganz Europa dagegen änderte sich an den Preisen in dieser Woche zunächst nichts, nachdem sie zuvor um bis zu 3000 Euro gestiegen waren. Aber Tesla drehte weiter an einer anderen Schraube, nämlich den Lieferzeiten. Das kleinste Model 3 für weiterhin 42.990 Euro bekommt man laut Konfigurator jetzt erst im nächsten Mai, wenn man es ohne Zusatzausstattung bestellt. Zuvor lautete der Termin Februar 2023. Mit einer kostenpflichtigen Option wie größeren Felgen lässt sich die voraussichtliche Tesla-Lieferzeit aber wie seit einiger Zeit weiterhin um 3 Monate verkürzen und mit einer anderen Farbe als Weiß um weitere 3 Monate auf diesen November.