In Kanada hat Tesla nach Meldungen von dort in dieser Woche erneut die Preise für Model 3 und Model Y in allen Varianten erhöht – zum Teil effektiv sogar drastisch, weil das Model 3 in der Basis-Version RWD dadurch aus der kanadischen Förderung fällt. In Deutschland dagegen blieben die Preise nach zwei Erhöhungen beim Model 3 in diesem Jahr vorerst stabil. Aber auch hier hat sich etwas geändert: Wie zuvor nur in den USA gibt Tesla jetzt einen früheren Liefertermin an, wenn man sich beim Bestellen für aufpreispflichtige Felgen entscheidet.
Große Felgen für Model 3 aktiviert
Tatsächlich war die Option „19-Zoll Sport-Felgen“ beim Model 3 RWD bereits angewählt, wenn man am Mittwochvormittag den deutschen Tesla-Konfigurator im Web aufrief (s. Foto oben). Die kosten 1700 Euro Aufpreis und bedeuten, wie man erst seit kurzem zusätzlich sehen kann, 19 Kilometer weniger Norm-Reichweite. Mit diesem Extra wird das Model 3 RWD nach Tesla-Angaben voraussichtlich im Februar 2022 geliefert – immer noch früher als die meisten Elektroautos anderer Hersteller. Wer es wegklickt und stattdessen die Standard-Felgen im Format 18 Zoll wählt, muss allerdings bis Mai darauf warten, also drei Monate länger.
Tesla hatte den Preis für das kleinste Model 3 in Deutschland in diesem Januar zunächst um knapp 3000 Euro auf 39.900 Euro nach Abzug des Hersteller-Anteils am Umweltbonus gesenkt. Mehrere Preis-Erhöhungen in den USA wurden anschließend in Europa zunächst nicht nachvollzogen, doch Anfang Oktober wurde es auch hier 2000 Euro teurer. Etwa einen Monat später stellte Tesla weltweit auf den Modell-Jahrgang 2022 um. Darin bekommt das Model 3 RWD einen etwas größeren LFP-Akku – und der Preis stieg nach weiteren zwei Tagen um noch einmal 1000 Euro.
Damit ist die Senkung von Jahresanfang praktisch ausgeglichen, und für weitere Preis-Schritte bleibt nicht viel Spielraum, wenn Tesla nicht die maximale Förderung für Elektroautos in Deutschland verlieren will. Die gilt nur bis zu einem Netto-Listenpreis von 40.000 Euro, und beim Model 3 hat er inzwischen 39.126 Euro erreicht. Oberhalb der Grenze gibt der Staat nur 5000 Euro statt 6000 Euro dazu, und ihr Überschreiten würde sich auf alle Varianten des Model 3 auswirken, denn Tesla verkauft sie als das Basis-Modell plus Extras wie Allrad-Antrieb und größerem Akku.
Bewegung bei Tesla-Terminangaben
Insofern könnte es sich bei der jetzt eingeführten schnelleren Lieferung für Model 3 mit größeren Felgen um eine Art versteckter Preiserhöhung handeln. Bei den höheren Varianten stiegen seit der Senkung auch für sie im Januar die Preise bislang allerdings nicht. Auch die Felgen-Wahl hat keine Auswirkungen auf den geschätzten Liefertermin laut Konfigurator (für LR und Performance gilt jeweils Februar 2022).
Aber insgesamt scheint die Planung bei Tesla stark in Bewegung: Am Mittwoch waren in der Desktop-Version seiner Website gar keine konkreten Termine für das Model 3 mehr zu sehen und für das Model Y ebenfalls nicht. Beim Model 3 hieß es dazu, neuerdings weit unten auf der Seite, sie könnten abhängig von Konfiguration und Standort variieren. Beim Model Y fehlte auch dieser Hinweis, während in der Mobil-Version der Tesla-Seiten für beide Elektroautos noch die gewohnten Termin-Angaben oben rechts zu sehen waren.