Bild: @tim_zaman
Schon der im Frühjahr 2019 eingeführte FSD-Computer für die Elektroautos von Tesla bringt eine Menge Rechenleistung mit, um die von Kameras und Ultraschall-Sensoren gelieferten Daten für das Autopilot-System zu verarbeiten. Trainiert aber wird die künstlich intelligente Software darauf von einem weitaus größeren System, wie der damalige KI-Chef von Tesla im vergangenen Juni mit einigen Daten dazu berichtete. Inzwischen ist es weiter gewachsen, teilte ein Manager aus dem Bereich jetzt mit. Und CEO Elon Musk deutete an, der stärkste Computer der Welt könne bald bei Tesla stehen.
Tesla-Computer mit 7360 AMD-GPUs
Für das FSD-Training nutze Tesla einen Cluster aus 720 Knoten mit jeweils 8 A100-Prozessoren von Nvidia, berichtete im Juni 2021 bei einer Konferenz Andrej Karpathy, der inzwischen nicht mehr dort arbeitet. Das verleihe ihm eine Rechenleistung von 1,8 Exaflops, was ihn wahrscheinlich zum fünfgrößten Supercomputer der Welt mache. Als Nächstes komme „Dojo“, erwähnt er bereits. Dieses Projekt mit eigenen Chips und eigener Architektur stellte Tesla-Chef Musk beim KI-Tag im August näher vor.
Einstweilen aber hat Tesla seinen bisherigen Supercomputer weiter vergrößert. Mittlerweile umfasse das System 7360 der Nvidia-Prozessoren, informierte am Freitag auf Twitter @tim_zaman, der laut seinem Profil von dem Chip-Hersteller kommt und bei Tesla jetzt den Bereich KI-Infrastruktur und -Plattform für das Autopilot-System leitet. Das sind 1600 Prozessoren oder etwa 28 Prozent mehr als zuvor. Nach der Zahl dieser GPUs (Graphics Processing Unit) sei der Tesla-Computer damit der siebtgrößte der Welt, erklärte @tim_zaman.
Tesla is sponsoring the @MLSysConf, come visit our booth for opportunities on the AI team and see our hardware.
We have recently upgraded our GPU supercomputer (photo) to 7360 A-100(80GB) GPUs, making it Top-7 by gpu-count. Reach out to build #1: https://t.co/mPiOOb8CJg pic.twitter.com/VN5orhbtLy— Tim Zaman (@tim_zaman) August 12, 2022
Die Leistung von Supercomputern lässt sich nach unterschiedlichen Kriterien bewerten, sodass anhand dieser Aussage nicht klar wurde, ob Tesla in der weltweiten Rangliste trotz der erhöhten GPU-Zahl etwas abgerutscht ist. Denkbar wäre das, denn auch andere Computing-Labore können gar nicht genug Rechenleistung bekommen. So oder so will das Unternehmen aber weiter nach oben: „Nehmt Kontakt auf, um #1 zu bauen“, schrieb @tim_zaman am Ende seines kurzen Status-Berichts.
Musk fände weltweite Spitze „wild“
Damit dürfte das ambitionierte Dojo-Projekt gemeint gewesen sein, für das Tesla-CEO Musk schon beim KI-Tag Entwickler suchte. Nach Aussagen von ihm von diesem Januar wird das System nicht unbedingt gebraucht, um bis Ende dieses Jahres zu erreichen, dass die ebenfalls als FSD bezeichnete Beta-Software sicherer fährt als ein Mensch. Stattdessen solle Dojo die Autopilot-Software später näher an Perfektion bringen. Das neue System werde schrittweise eingeführt, erklärte Musk dazu jetzt auf Twitter, und Tesla werde im kommenden Jahr nicht mehr so viele neue CPUs kaufen müssen. Ohne dieses Ziel fest vorzugeben, schrieb der Tesla-Chef außerdem, wenn ein „Auto-Unternehmen“ den stärksten Supercomputer der Welt bauen würde, wäre das „ziemlich wild“.