Viele Beobachter hatten vom „Cyber Rodeo“ zum Start der neuen Tesla-Gigafactory in Texas neue Informationen zu dem dort produzierten Model Y mit Akku aus 4680-Batterien erwartet oder auch zum Cybertruck als teilweisem Namensgeber für die Veranstaltung. Beides blieb zumindest in der Rede von CEO Elon Musk am Donnerstagabend aus – er bestätigte lediglich, dass das Model Y aus Texas den strukturellen 4680-Akku enthält und dass ab 2023 auch der Cybertruck dort gebaut werden soll. Aber Musk hatte andere Produkt-Neuigkeiten: Schon nächstes Jahr soll der humanoide Roboter Optimus produziert werden. Und der CEO kündigte ein weiteres Elektroauto an.
Tesla-Robotaxi „ziemlich futuristisch“
Von Robotaxis sprach der Tesla-Chef erstmals im Frühjahr 2019, als er den intern entwickelten FSD-Computer vorstellte, der mit passender KI-Software autonomes Fahren ermöglichen soll. Zunächst schon bis Ende 2020 sollten eine Million Elektroautos von Tesla dazu werden können. Bei dem Cyber Rodeo in Texas sagte Musk jetzt, zumindest der Beta-Test für die ebenfalls FSD genannte Autopilot-Software werde in diesem Jahr auf ganz Nordamerika ausgeweitet.
Zudem kündigte er an, dass Tesla ein „spezielles Robotaxi“ bauen werde, also wohl ein Elektroauto, das nicht einmal mehr alternativ von einem Menschen gesteuert werden kann. Das ist eine neue Information: Die bislang von Tesla für die Zukunft vorgestellten Modelle Cybertruck, Semi und Roadster sind sämtlich noch mit einem mehr oder weniger klassischen Fahrer-Platz ausgestattet, auch wenn die Bedienung schon bei neuen Model S und Model X weiter minimalisiert wurde. Das Tesla-Robotaxi dürfte sich stark unterscheiden: Es werde „ziemlich futuristisch“ aussehen, sagte Musk noch.
Einen ersten Entwurf für das Robotaxi im engeren Sinn zeigte er aber nicht und verriet auch sonst nichts dazu, also auch kein Datum für Vorstellung oder gar Produktionsbeginn. Das lieferte er stattdessen für den humanoiden Roboter, den er erstmals beim AI Day von Tesla im vergangenen August erwähnt hatte. Tesla sei viel mehr als ein Auto-Unternehmen, sagte Musk damals, und wolle die künstliche Intelligenz für die reale Welt, die für das FSD-System auf reiner Kamera-Basis ohnehin gebraucht werde, auch dafür nutzen. Hinzu komme die eigene Kompetenz bei Sensoren und Batterien.
Roboter Optimus soll 2023 in Produktion
Irgendwann in diesem Jahr wollte Musk einen Prototypen für den Tesla-Bot vorstellen. Beim Cyber Rodeo in Texas am Donnerstag war es noch nicht so weit, aber der CEO nannte schon ein Ziel-Datum für die Produktion des Roboters, für den er jetzt den Namen Optimus verwendete: „Ich denke, wir haben eine Chance, dass Version 1 hoffentlich nächstes Jahr in Produktion sein wird“, sagte Musk mit der von ihm bei solchen Ankündigungen gewohnten Vorsicht. Nicht zurückhaltend aber war er mit Blick auf die Bedeutung dieser Produkt-Expansion: Optimus werde ein „Zeitalter des Überflusses“ einleiten und die Welt noch stärker transformieren, als es selbst „die Autos“ (vermutlich von Tesla) könnten, erklärte der Tesla-Chef.