Tesla hat den Quartalsbericht für das 2. Quartal 2016 veröffentlicht. Anbei eine stichpunktartige Zusammenfassung des Berichts.
- Bestellungen haben im Vergleich zum Vorjahr im 2. Quartal um 67 Prozent zugenommen. Hierbei ist jedoch auch das Model X einbezogen, was es im Vorjahr noch nicht gab.
- Es wurden 14.402 Fahrzeuge ausgeliefert (9.764 Model S und 4.638 Model X).
- Model S hat in seiner Preisklasse als viertürige Limousine den höchsten Marktanteil in Nordamerika und Europa.
- Im Durchschnitt möchte man alle vier Tage einen neuen Tesla-Store eröffnen, zumindest in Q3 und Q4 (darunter Stores in Taipeh, Seoul, Mexiko City, aber auch in Kalifornien).
- In Q2 wurden zum Ende des Quartals wöchentlich circa 2.000 Fahrzeuge pro Woche produziert.
- Insgesamt wurden 18.345 Fahrzeuge produziert, ein Anstieg um 18 Prozent von Q1 und 43 Prozent von Q2 des letzten Jahres.
- Produktionszeit je Fahrzeug ist für beide aktuell in Produktion befindlichen Fahrzeuge gesunken.
- Produktionsvolumen von 50.000 Fahrzeugen für das 2. Quartal ist anvisiert.
- Bruttomarge pro Fahrzeug wird entsprechend ansteigen.
- Die Design-Phase zum Model 3 wurde beendet.
- Weitere Planungsphasen, darunter Werkzeugbereitstellung, Produktionsplanung und Überprüfungen, werden nun vollzogen.
- Der Ausbau der Produktion für das Model 3 wird dem vielzitierten Prinzip der „Maschinen, die Maschinen bauen“ folgen und den Fokus auf Volumen und Kapitaleffizienz haben.
- Einzelne Produktionsanlagen sind bereits installiert, darunter zusätzliche Anlagen für die Stanzerei und die Lackiererei.
- Zum Ende des Jahres soll der Bereich für die Karosseriefertigung hinzukommen.
- Die Gigafactory liegt im Zeitplan, um die Produktion des Model 3 für Ende 2017 zu gewährleisten.
- Man hat den Bau zuletzt beschleunigt, damit man 35 GWh/Jahr an Zellproduktion schon in 2018 erreicht.
Wirtschaftliche Kennzahlen, in Klammern die Ergebnisse nach amerikanischem Rechnungslegungsstandard US-GAAP:
- Der Umsatz betrug 1,6 Milliarden US-Dollar (1,3 Milliarden US-Dollar GAAP), ein Anstieg um 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
- Bruttomarge lag bei 20,8 Prozent (21,6 Prozent GAAP).
- 1,5 Milliarden US-Dollar Umsatz aus Automobilverkäufen (1,2 Milliarden GAAP), davon 293 Millionen US-Dollar aus Leasingverträgen.
- Der Durchschnittspreis des Model S ist um drei Prozent gestiegen, da es einen Facelift gab und Kunden mehr Optionen bestellen.
- Model X Durchschnittspreise waren um 15 Prozent höher als die des Model S (Niedriger als zuvor, da kaum noch teure Signature Modelle hergestellt werden).
- Die Bruttomarge aus den Automobilverkäufen lag bei 21,9 Prozent (23,1 Prozent GAAP).
- Der Anstieg in der Bruttomarge ergibt sich aus der verbesserten Produktion des Model X und der Preiserhöhung des Model S.
- Rückstellungen für Garantiefälle bei neuen Fahrzeugen entsprachen denen des vorherigen Quartals.
- Umsatz aus Serviceleistungen und anderer Tätigkeiten lag bei 88 Millionen US-Dollar, 15 Prozent höher als im Jahr zuvor, jedoch zuletzt sinkend. Begründung: Man hatte weniger Gebrauchtwagen zu verkaufen, da diese als Leihwagen für Bestandskunden bei längeren Werkstattaufenthalten eingesetzt werden.
- Bruttomarge aus Service und anderer Tätigkeiten lag bei 2,5 Prozent, was deutlich gesunken ist im Vergleich zu Q1 (4,7 Prozent), jedoch auch erwartet wurde.
- Kosten für die operativen Tätigkeiten betrugen 513 Million US-Dollar GAAP, darunter Aktien-Kompensationen in Höhe von 61 Millionen.
- Ohne den Aktien-Kompensationen betrugen die Kosten für operative Tätigkeiten 452 Millionen US-Dollar (nicht nach GAAP), was einen Anstieg um 8 Prozent zu Q1 bedeutet.
- Die Kosten für Forschung und Entwicklung sind gestiegen, da man das Model 3 aktuell fertigstellt.
- Kosten für Verkauf und administrativen Tätigkeiten wären generell durch vorsichtiges Kostenmanagement nur leicht angestiegen, es gab jedoch eine einmalige Steuerlast in Höhe von 17 Millionen US-Dollar, da Elon Musk sein noch dieses Jahr auslaufende Optionsrecht genutzt hat und Aktien des Unternehmens erwarb.
- Q2 Verlust lag bei 150 Millionen US-Dollar (293 Millionen US-Dollar GAAP) oder 1,06 US-Dollar (2,09 US-Dollar GAAP) pro Anteilsschein.
- Liquide Mittel sind zum Quartalsende auf 3,25 Milliarden US-Dollar angestiegen.
- Cashflow lag bei 150 Millionen US-Dollar.
- Es wurden Investitionen (Gigafactory, Ladenetzwerkausbau etc.) in Höhe von 295 Millionen US-Dollar getätigt.
- Tesla hat 1.132 Fahrzeuge in Q2 an Leasingnehmer übergeben, mit einem Gesamtwert von 117 Millionen US-Dollar.
Ausblick auf das nächste Quartal und das gesamte Jahr
- Produktion und Nachfrage entwickeln sich wie erwartet, sodass man weiterhin davon ausgeht, dass man circa 50.000 Fahrzeuge in der zweiten Jahreshälfte ausliefern wird.
- Zum Ende von Q3 erwartet man eine Produktionsrate von 2.200 Fahrzeugen pro Woche. In Q4 sollen es sogar 2.400 Fahrzeuge pro Woche werden.
- Direkt bei Tesla geleaste Fahrzeuge sollen von 8 Prozent aus Q2 auf 15 Prozent in Q3 ansteigen, da man das Limit mit einer kooperierenden Leasingbank erreicht habe. Man wird weitere Leasingpartner hinzufügen, um den Wachstum weiter voranzutreiben.
- Der Umsatz durch diese direkten Leasingverträge wird dann bei Tesla innerhalb von drei Jahren generiert, im Gegensatz dazu, wenn man die Fahrzeuge an Leasingpartner verkauft hätte.
- Man erwartet zwar, dass die 60 kWh-Option beim Model S die Bruttomarge negativ beeinflusst, insgesamt soll diese jedoch steigen, da man im Gegenzug die Produktionskosten und -effizienz steigern wird.
- Die Bruttomarge soll vom 3. bis einschließlich dem 4. Quartal um zwei bis drei Prozent ansteigen.
- Die Kosten für operative Tätigkeiten werden weiter steigen. Insgesamt erwartet man für das gesamte Jahr 2016 einen Anstieg um 30 Prozent.
- Die höheren Kosten sind mit der Entwicklung und Produktion des Model 3 verbunden, aber auch mit der Expansion in neue Märkte.
- Für das gesamte Jahr 2016 rechnet man mit einem Investitionsvolumen von 2,25 Milliarden US-Dollar.