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Tesla-Woche 25/25: Robotaxi mit Beifahrer, 6 Sitze für Model Y, HW5, Musk zeigt Drogentests

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Bild: Tesla

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An diesem Sonntag (22. Juni) dürfte es endlich losgehen: Wie mehrfach angekündigt, will Tesla Tests mit Robotaxis in der US-Stadt Austin beginnen – aber wie sich jetzt herausstellte, werden sie einen menschlichen Aufpasser an Bord haben. Neue Hardware für das Autopilot-System könnte dabei helfen, das alte Tesla-Ziel von autonomem Fahren doch noch zu erreichen. Zum Model Y gab es neue Gerüchte, dass es bald mit einer neuen Sitzkonfiguration herauskommen könnte, vielleicht sogar mit verlängertem Radstand. Und Tesla-CEO Elon Musk wandte sich gegen Berichte, laut denen er regelmäßig Medikamente und Drogen konsumiert.

Aufpasser für Tesla-Robotaxis

Das Ziel von autonomen Fahren zu erreichen, ist laut Musk viel wichtiger als der reine Elektroauto-Verkauf. Tatsächlich schrumpft dieses Geschäft schon seit Ende 2023, und von der von Musk im Mai behaupteten Trendwende beim Tesla-Absatz ist bislang nichts zu sehen. Der immer noch hohe Börsenwert des Unternehmens lässt sich laut Analysten deshalb vor allem auf die von Musk seit bald einem Jahrzehnt geschürten Autonomie-Hoffnungen zurückführen.

Konkreter wurden sie, als Tesla im Januar den Start seines ersten echten Robotaxi-Tests in diesem Juni ankündigte. Dazu erklärte Musk später, zunächst sollten in Austin nur 10 bis 20 Model Y ohne Fahrer unterwegs sein und zudem schwierige Kreuzungen meiden. Schon das klang im Vergleich zu früheren Visionen des Tesla-CEO bescheiden. Und in der zurückliegenden Woche stellte sich zusätzlich heraus, dass selbst bei den wenigen und vorsichtigen Model Y für den Test in Austin noch ein Mensch als „Sicherheitsfahrer“ auf dem Beifahrerplatz sitzt.

Das geht aus Einladungen zur Teilnahme an dem Robotaxi-Test hervor, die Tesla nach deren Angaben an eine Reihe von bekannten Anhängern auf X verschickte. Als weitere bislang unbekannte Autonomie-Einschränkung kommt demnach hinzu, dass der Dienst von 0 Uhr bis 6 Uhr morgens nicht angeboten und bei schlechtem Wetter möglicherweise eingeschränkt wird. Respektloses Verhalten während der Robotaxi-Fahrt kann zum Ausschluss führen, Fotos und Videos davon sind aber ausdrücklich erlaubt.

Neue Software und Hardware für FSD

So in etwa dürfte der Robotaxi-Test also aussehen, falls er jetzt wirklich beginnt. Den Termin 22. Juni dafür hatte Tesla-Chef Musk vor kurzem unter Vorbehalt genannt, der Juni als geplanter Start-Monat aber gilt seit Januar. Bis zuletzt war laut einem Bericht von Reuters jedoch noch offen, ob die US-Behörde NHTSA möglicherweise dagegen vorgeht. Im Mai hatte sie einen Fragen-Katalog zu den Plänen für Austin an Tesla geschickt. Die Antworten sollen rechtzeitig vor dem 19. Juni eingetroffen sein, wurden nach Angaben der Behörde am Freitag aber noch geprüft.

Die Tesla-Software für autonomes Fahren wird als FSD für Full Self-Driving bezeichnet, seit 2024 mit dem Zusatz „supervised“. Für die nur noch vom Beifahrersitz aus überwachten Robotaxis für Austin kommt nach Angaben von Musk eine neuere Version davon zum Einsatz. Die Hardware-Ausstattung soll jedoch die gleiche sein wie bei anderen Elektroautos von Tesla direkt aus der Fabrik. Laut Musk sollte schon deren dritte Generation HW3 ausreichen, um autonomes Tesla-Fahren zu erreichen. Stattdessen kam HW4 mit mehr Leistung, und bald dürfte das nächste Hardware-Upgrade folgen.

Neuer Tesla-Computer wohl von TSMC

Erstmals erwähnt wurde HW5 von Musk bei der Tesla-Hauptversammlung im Juni 2024, wobei er die veränderte Bezeichnung AI5 verwendete. Vor Ende 2025 sollte sie in Elektroautos eingebaut werden und zehnmal so viel Rechenleistung bieten wie HW4, sagte er. Laut einem Bericht aus Korea werden diese Pläne jetzt konkreter: Als Hauptlieferanten für den Computer soll Tesla den Chip-Hersteller TSMC ausgewählt haben. Samsung soll als alternativer Lieferant ebenfalls dabei sein und zusätzlich neue Kameras mit integriertem Heizelement bereitstellen, die Schnee und Eis wegschmelzen können.

Neben dem Robotaxi-Start steht bei Tesla für Juni noch der Beginn der Produktion von bezahlbareren Elektroautos an, der erstmals im April 2024 angekündigt wurde. In diesem April wurde klar, dass sie starke Ähnlichkeit mit Model 3 und Model Y haben werden. Um komplette Neuentwicklungen handelt es sich also nicht, und möglicherweise wird Tesla sogar bei den alten Namen bleiben. Aus China hieß es zuletzt, Tesla wolle zunächst nur ein abgespecktes Model Y herausbringen, aber nicht mehr wie vielfach angekündigt noch im ersten Halbjahr 2025.

Model Y mit 6 Sitzen in 3 Reihen?

Nach früheren Gerüchten sollte für China außerdem ein Model Y mit deutlich verändertem Innenraum geplant sein, mit sechs Sitzen in drei Sitzreihen und dafür wohl längerem Radstand. So etwas scheint Tesla tatsächlich vorzubereiten, wie am Montag der IT-Experte @greentheonly auf X meldete. Ein solches Elektroauto werde neuerdings in der Tesla-Firmware erwähnt, informierte er. Dies mache es unwahrscheinlich, dass das Model Y als Sechssitzer nur in China angeboten werden soll, wie es im vergangenen Herbst geheißen hatte.

Mit sieben Sitzen, aber unveränderter Länge und deshalb sehr wenig Platz ganz hinten gab es das Model Y bereits zuvor (s. Foto oben), bevor diese Option mit der Auffrischung Anfang dieses Jahres vorerst gestrichen wurde. Mitte Juni hatte Tesla laut Berichten an einige US-Kunden bereits E-Mails verschickt, in denen ein Elektroauto mit Platz für bis zu sieben Personen angekündigt wurde.

Musk präsentiert saubere Drogen-Test

Tesla-CEO Elon Musk zeigte sich unterdessen bemüht, seinen Ruf zu verbessern, der unter seiner Betätigung als Berater für US-Präsident Donald Trump laut Umfragen stark gelitten hat. Nur mit dem Kommentar „lol“ veröffentlichte er am Dienstag die erste von zwei Seiten eines Dokuments, das nach den Angaben darauf von einem Drogen-Testlabor stammt. Gegenstand der Untersuchung war demnach Urin von Elon Musk, und für eine ganze Reihe von Drogen wies die Probe keine Spuren auf.

Am Tag darauf reichte Musk ein weiteres Testergebnis nach, dieses Mal von einer Haarprobe, ebenfalls mit keinerlei Drogen-Spuren. Dazu schrieb der Tesla-Chef, Fake-Journalisten von Wall Street Journal und New York Times hätten über ihn gelogen. Ende Mai hatte die NYT berichtet, Musk habe während seines Wahlkampfs für Trump im vergangenen Jahr regelmäßig Ketamin und andere Medikamente und Drogen genommen. Auf das Ergebnis des Urintests reagierte die Zeitung mit der Erklärung, man stehe zu dem Bericht, denn auch damit sei er nicht widerlegt. Zu dem Haartest am Tag danach nahm sie zunächst nicht Stellung.

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