Website-Icon Teslamag.de

Tesla-Zerleger wollen 4680-Batterien aus Model Y einzeln verkaufen – kommen aber nicht dran

tesla 4680 akku model-y geoeffnet munro

Bild: MunroLive

Anzeige

Die Zerlegung des eigens für diesen Zweck gekauften Tesla Model Y in neuer Bauweise aus der Gigafactory in Texas bei der Berater-Firma Munro & Associates schreitet voran – aber längst nicht so schnell, wie es geplant war. Vergangene Woche zeigten die Experten dort, wie sich das tragende Akku-Paket mit den neuen 4680-Zellen ausbauen lässt und dass es mitsamt Vordersitzen und Teppichen knapp 550 Kilogramm wiegt. Anschließend wollten sie es öffnen, auch um einige der enthaltenen 4680-Batterien einzeln zu verkaufen. Doch das gestaltet sich weitaus schwieriger als gedacht.

Mühsame Arbeit am neuen Tesla-Akku

Darüber informierte einer der Munro-Berater am Dienstag in einem neuen YouTube-Video. Seit inzwischen zweieinhalb Tagen arbeite das Team daran, den Deckel des ausgebauten Akku-Pakets zu entfernen, erklärt er darin. Im Hintergrund sieht man, wie wenig weit es damit bislang gekommen ist (s. Foto oben). Das Metall-Element ließ sich nach dem Lösen der Verbindung zum unteren Teil offenbar nicht einfach abnehmen, sondern klebt mit einer widerspenstigen Masse flächig auf den 4680-Batterien. Im Video ist es vorne über etwa 40 Zentimeter nach oben gebogen, hinten scheinen die Munro-Zerleger ungefähr ebenso viel geschafft zu haben.

Die Trennung des Deckels vom Paket sei viel schwieriger als erwartet, sagt der Moderator mehrere Male und entschuldigt sich dafür, dass ein angekündigtes Detail-Video über die 4680-Batterien noch nicht fertig sei. Bei dem rosafarbenen Material handele es sich um ein Polyurethan, das extrem hart und extrem stabil sei, erklärt er mit einem Stück davon in dem Hand. Und es sei sehr fest mit dem Stahl-Deckel verbunden.

Die 4680-Batterien in dem neuen Tesla-Paket für das Model Y sind also offenbar bestens gesichert. Nur einen einzigen der dicken Zylinder kann man in dem Video schon durch das Rosa schimmern sehen. Für Munro ist das nicht nur deshalb ungünstig, weil es die Analyse-Arbeit deutlich zeitaufwendiger macht: Schon seit kurz vor dem Start dieser Tesla-Zerlegung bieten die Berater einzelne 4680-Batterien aus dem Model Y zum Kauf an. Das dafür vorgesehene Kontingent war nach ihren Angaben schon vergangene Woche zu 25-30 Prozent ausverkauft – trotz des stolzen Preises von 800 Dollar pro Stück.

4680-Paket mit „null Reparierbarkeit“

Schon mit 75 der geschätzt 800-850 Zellen im strukturellen Akku ihres Model Y hätten die Industrie-Berater so den Kaufpreis von 60.000 Dollar für diese Variante wieder heraus, und mit mehr davon dürfte sich auch die weitere Zerlegung gut bezahlen lassen. Außerdem verkaufen sie auch detaillierte Berichte an Industrie-Kunden. Mit Blick auf die Reparierbarkeit des 4680-Pakets müsse man angesichts der „monumentalen“ Aufgabe der Öffnung allerdings festhalten, dass die im Prinzip nicht existiere, sagt der Moderator im aktuellen Video.

Er geht davon aus, dass das bei einem Akku, der wie im Model Y AWD aus Texas als Teil der tragenden Struktur dient, nicht anders möglich sei – doch diese Erkenntnis gab es vor der konkreten Beschäftigung damit bei der Berater-Firma noch nicht. Zum Teil weckte ihr Video zudem die Befürchtung, auch um die Recycling-Fähigkeit des strukturellen Akkus sei es schlecht bestellt. Dem trat Tesla-CEO Elon Musk aber entgegen: Das 4680-Paket zu recyclen, sei „kein Problem“, schrieb er in einer Diskussion darüber auf Twitter. Tipps für den Ausbau der kostbaren Batterien bei Munro gab er aber nicht.

Anzeige
Die mobile Version verlassen