Wer auf eingehende technische Erklärungen im Stil einer Wissenschaftssendung hofft, wird bei „What’s Inside?“ enttäuscht: Zwar zerlegt der YouTube-Kanal schon seit 2008 regelmäßig Produkte aller Art, zuletzt gern auch von Tesla, um ihr Innenleben vorzuführen. Doch dabei bleibt es auch meist – trotz jahrelanger Erfahrung zeigt sich der Moderator immer noch offen uninformiert über das, was er sieht. Immerhin aber kommen Freude von guter Unterhaltung und kreativer Zerstörung auf ihre Kosten, wie auch der neueste Beitrag mit einem Sitz von Tesla zeigt.
Vor Tesla war Mercedes dran
Wer will, kann bei dem Kanal mit heute fast 7 Millionen Abonnenten eine Produkt-Zerstörung sogar selbst bestellen. Tesla dürfte das jetzt ebenso wenig getan haben wie bei den Inside-Videos über beispielsweise den Motor oder den Reifen eines Model S. Mercedes aber lud den YouTuber vor zwei Jahren ein nach Stuttgart ein, wo er sich den Super-Fahrersitz einer neuen S-Klasse vornehmen durfte. Begeistert zeigte er sich vor allem von der Massage-Funktion, die er ausgiebig probierte, bevor er zu Messer und Axt griff, um dem Sitz auf den Grund zu gehen.
An diese Episode erinnert der Moderator, als er jetzt – zusammen mit seinem Sohn und einem Helfer – einen rechten Vordersitz aus einem Tesla untersucht. Im Hintergrund bei den im Freien gefilmten Aufnahmen stehen ein Tesla Model X und ein Roadster, doch aus beiden stammt der Sitz nicht, wie an der vollständigen Bestuhlung der beiden Elektroautos zu erkennen ist. Als Spender käme also ein beliebiges Model 3, Model S oder Model X in Frage, verraten wird es im Video nicht.
Ohnehin dürfte der Sitz nach der Inside-Behandlung für keinen Tesla mehr zu gebrauchen sein. Nach einiger nervöser Probierei gelingt es dem autoerfahrenen Helfer, den Seitenairbag des Sitzes zum lauten Auslösen zu bringen, was wie gewünscht das Polster rechts außen der Länge nach aufreißt. Der Anfang der Zerstörung ist also spektakulär gemacht (und wird genüßlich mehrmals in Zeitlupe wiederholt).
Rätsel unten im Tesla-Sitz
Nach ein wenig Beschäftigung mit den Airbag-Resten zusammen mit Sohn und Helfer greift der YouTuber zum Messer und schlitzt die schwarze Tesla-Rückenlehne erst von oben nach unten auf und dann in einem Rechteck. Unter dem Polster kommt eine weiße Schicht zum Vorschein, laut Moderator ein weicher Schaum. Die zweite Lage darf der Sohn kommentieren: „Das ist das Heiz-Ding, oder?“. Darunter findet sich mehr Schaum – „so wie Memory-Schaum aus deiner Matratze“, erklärt wieder der Vater. In der S-Klasse habe das aber anders ausgesehen, sagt er, und scheint besser zu meinen.
Dann stößt er (wie schon beim früheren Zersägen des Model-S-Motors) auf ein unerklärliches Rätsel: Durchsichtiges Öl in einer dünnen Leitung unten im Tesla-Sitz. Weder der YouTuber selbst noch sein Sohn können sich das erklären und rufen im Video sogar Tesla-CEO Elon Musk zu Hilfe. Der meldete sich zunächst nicht, aber in den Kommentaren wurden Lösungen wie Hydraulik für die Sitzverstellung (sehr unwahrscheinlich) oder Sensor zur Personen-Erkennung vorschlagen.