Bild: Tesla (Symbolbild)
Seit der Einführung eines Tesla-Updates mit einem verbesserten Rennstart-Modus für Teslas Top-Modelle Model S und Model X Performance hat es schon einige Tests damit gegeben. Doch sie konzentrierten sich auf das sportlichere Model S und darauf, den Tesla mit dem Elektro-Rivalen Porsche Taycan zu vergleichen. Erst jetzt hat sich ein YouTuber in einem Model X mit der neuen Software beschäftigt und überprüft, ob sie wirklich dafür sorgt, dass das Elektroauto viele Male nacheinander schnell starten kann. Das bestätigte sich – allerdings hielt ein Hardware-Teil an dem Model X nicht lange durch.
Model X von der Frau, Strecke von Freund
Gezeigt wird der Test von dem YouTuber i1Tesla mit einem Model X Performance in der neuen Raven-Version, das seiner Frau gehört. Es ist schon mit dem neuen Launch-Modus ausgestattet, für den Tesla mehr PS, eine geduckte Geparden-Haltung beim Start und mehr Temperatur-Beständigkeit verspricht. Eine GPS-Messbox ist mit seinem Smartphone an Bord des Tesla verbunden und zeigt die in den USA allentscheidende Zeit an, die er für den Spurt über eine Viertelmeile (rund 400 Meter) braucht. Zu Beginn des Tests ist der Akku laut Moderator zu 80 Prozent geladen und schon für maximale Leistungsabgabe vorgewärmt.
Dann geht es auf der ebenen Rennstrecke eines Freundes los. Bei der ersten brachialen Beschleunigung braucht das Model X Performance 11,1 Sekunden für die Viertelmeile. Das ist tatsächlich weniger, als man von diesem Tesla-Modell bislang kannte – laut Moderator mindestens 11,3 Sekunden. Der erste Versuch bleibt zwar der schnellste bei dem Test, aber auch bei den weiteren Durchgängen werden die Zeiten nicht deutlich schlechter. Sie werden jeweils eingeblendet und scheinen nicht über knapp 11,6 Sekunden zu steigen. Und der Performance-Tesla zeigt zwar hohe Batterie-Temperaturen und lässt laut hörbar die Lüfter laufen, aber er gibt nicht auf.
„Wahrscheinlich könnten wir das den ganzen Tag machen“, kommentiert der Moderator die neue Ausdauer des Tesla Model X beim Beschleunigen. Vorsichtig bricht er den Test nach etwa zehn Versuchen aber trotzdem ab, weil zu viel wohl nicht gut für den Akku sei – seiner Frau wolle er das Video am liebsten ohnehin schon nicht mehr zeigen.
Allerdings gab es noch einen zweiten Grund dafür, dass der YouTuber den „Folter-Test“, wie es im Titel des Videos heißt, abgebrochen hat: Die Vorderachse begann dabei immer beängstigender zu vibrieren. Viele Besitzer würden dieses Problem wohl kennen, sagt der Moderator, und tatsächlich ist in Foren häufig die Rede davon, dass bei den schweren Teslas mit der hohen Leistung relativ schnell die Antriebswellen Schaden nehmen. Bei dem getesteten Model X soll das Vibrieren schon vorher aufgetreten sein, sich dann aber derart verschlimmert haben, „dass ich bei 80 oder 90 Meilen dachte, die Räder würden abfallen“, heißt es im Video.
Tesla musste „Achsen“ austauschen
Da steht der YouTuber allerdings schon wieder in seiner Garage, und das Tesla Model X seiner Frau hat nicht nur die Test-Tortur längst hinter sich, sondern auch schon auf Garantie neue Antriebswellen oder Lager dafür bekommen (wobei er selbst von neuen „Achsen“ spricht). Das Problem betraf schon Performance-Modelle von Tesla vor der neuesten Raven-Generation (und in geringerem Umfang auch weniger starke Model S und Model X), und auch mit dieser ist es offensichtlich nicht ausgeräumt. Nicht alles lässt sich mit Software regeln, wie sich zeigt.