Besitzer von Performance-Varianten von Tesla Model S und Model X in den USA haben bestätigt, dass ihre Elektroautos per Software-Update nachträglich noch schneller gemacht wurden. Auf Twitter und in US-Medien veröffentlichten sie E-Mails von Tesla an Fahrer der beiden teuersten Tesla-Modelle, in der sie darüber informiert wurden. In dieser Woche hatte Tesla verbesserte Beschleunigungszeiten für neue Model S und Model X Performance auf seiner Website eingestellt. Mit den Meldungen bestehender Besitzer ist jetzt klar, dass davon auch schon verkaufte Exemplare profitieren.
Top-Teslas starten noch schneller
Statt 2,4 Sekunden von 0 auf 60 Meilen braucht das Tesla Model S Performance laut der E-Mail jetzt nur noch 2,3 Sekunden; dies sei durch das neueste Software-Update per Funk erreicht worden. Beim Model X nahm die Beschleunigungszeit ebenfalls um eine Zehntelsekunde ab und beträgt jetzt laut Tesla 2,6 Sekunden. Auch auf der deutschen Website hat Tesla die Angaben für die Beschleunigung von 0 auf 100 Stundenkilometer der beiden Top-Teslas schon angepasst.
Bei der angesprochenen neuen Software dürfte es sich um die Version 2020.12.5 handeln, die ab April breit ausgespielt wurde. Tatsächlich bestätigten schon deren Versionshinweise die auf Twitter so genannte neue „Geparden“-Haltung für die großen Performance-Teslas, von der im Vorfeld ein Hacker berichtet hatte. Außerdem vereinfachte Tesla die Aktivierung des Launch-Modus, für den die neue Raubtier-Voreinstellung mit stärker abgesenktem Vorderwagen genutzt wird.
https://twitter.com/MKBHD/status/1253124725473148929
Ein YouTuber hatte bereits gemessen, dass mit dem Geparden-Update 55 Zusatz-PS in ein Tesla Model S Performance gekommen waren. Die von ihm erreichte Beschleunigung entsprach trotzdem noch dem alten Wert, sodass nicht klar war, ob die verbesserte Zeit für Neuwagen auch schon verkaufte Model S und Model X Performance betrifft. Doch Messungen von Sprint-Zeiten sind stets Schwankungen und Ungenauigkeiten unterworfen, und mit der offiziellen Information von Tesla hat sich bestätigt, dass nicht nur ab jetzt produzierte Teslas profitieren.
Alle Performance-Teslas ab Raven-Start
Die Verbesserungen dürften somit allen seit Frühjahr 2019 produzierten Fahrzeugen zugute kommen – damals führte Tesla die Raven-Überarbeitung mit dynamischem Fahrwerk und anderem Motor an der Vorderachse ein, die Voraussetzung dafür sein dürfte. Aus deutschsprachigen Foren wurde allerdings zunächst nicht von einer E-Mail von Tesla zu dem Thema berichtet.
Über die schnellere Beschleunigung hinaus informierte die Tesla-Post an US-Kunden darüber, dass auch die Wärmebeständigkeit ihrer Performance-Elektroautos verbessert wurde. Dadurch könnten sie jetzt mehr schnelle Durchläufe nacheinander fahren, schreibt Tesla explizit mit Blick auf Viertelmeilen-Rennen. Und das Unternehmen verwendete die zuvor auf Twitter benutzte Bezeichnung „Geparden-Haltung“ im Launch-Modus.