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Teures Reichweiten-Wunder: Mercedes EQS kostet als Basis-Version über 100.000 Euro

Bild: Mercedes-Benz

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Neuerdings offensiv spricht der Daimler- und Mercedes-CEO Ola Källenius von Elektrifizierung im Pkw-Bereich und hat ihn nach eigener Aussage auf den Fall vorbereitet, dass die Märkte bis Ende dieses Jahrzehnts nur noch Elektroautos verlangen. Nachdem Mercedes wie andere deutsche Hersteller zunächst nur umgebaute Verbrenner-Modelle im Programm hatte, steht mit dem EQS jetzt tatsächlich sein erstes speziell als solches konstruierte Elektroauto vor dem Start. Bereits im Vorfeld wurde mitgeteilt, dass es mehr Reichweite bieten würde als der bisherige Spitzenreiter Tesla Model S. Am Dienstag hat Mercedes auch den Konfigurator dafür freigeschaltet und nannte Preise. Erwartungsgemäß kostet die Elektro-Limousine in etwa so viel wie eine S-Klasse – und das bedeutet einen Start-Preis oberhalb von 100.000 Euro.

10.000 Euro mehr als für Tesla Model S

Tesla hatte den sechsstelligen Bereich mit seinem Model S eigentlich schon längst wieder verlassen, doch ab der Vorstellung seiner Modellpflege im Januar wurden die Preise mehrfach angehoben, sodass beispielsweise in Deutschland inzwischen wieder 96.990 Euro erreicht sind. Damit kostet ein einfacher Mercedes EQS rund 10.000 Euro mehr, wie aus den neuen Angaben von diesem Dienstag hervorgeht. Für 106.374,10 Euro gibt es laut Konfigurator die kleinere Variante EQS 450+, die anders als der Tesla nur mit Hinterrad-Antrieb ausgestattet ist. Außerdem lassen sich zwar reichlich luxuriöse und technische Extras bestellen, aber die gehen schnell ins Geld: Allein der große Bildschirm namens Mbux Hyperscreen kostet 8568 Euro zusätzlich.

Bei den Fahrleistungen versucht Mercedes anders als Porsche mit dem Taycan erst gar nicht, sich mit Tesla anzulegen. Selbst die höhere Version EQS 580 4matic mit Allrad (ab 135.529 Euro) braucht aus dem Stand 4,3 Sekunden bis 100 Stundenkilometer gegenüber 3,2 Sekunden beim Model S Long Range.

Allerdings dürften in der Luxus-Klasse auch die 6,2 Sekunden des kleinen EQS mehr als schnell genug sein, und beim für Elektroautos wichtigen Thema Reichweite ist es Mercedes allem Anschein nach gelungen, den alten Spitzenreiter Tesla klar zu übertreffen. Für den kleinen EQS mit 19-Zoll-Rädern werden 769 Kilometer nach WLTP genannt, bei 1 Zoll mehr sind es 5 Kilometer weniger und mit 21 Zoll bleiben 731 Kilometer übrig.

Mercedes EQS ab September bei Kunden

Das klingt nicht nur nach beruhigend viel und reichte in einem Vorabtest für eine Autobahn-Fahrt von München nach Berlin ohne Nachladen im EQS, es ist auch mehr, als irgendein anderes Elektroauto derzeit nach WLTP schafft. Allerdings gibt es eine Einschränkung dabei: Die von Tesla in Europa aktuell genannten 652 Kilometer für das Model S LR scheinen eine reine Umrechnung der für die USA ermittelten Meilen-Werte nach der strengeren Norm EPA zu sein. Theoretisch könnte es den EQS deshalb wieder übertreffen – wenn es auch außerhalb der USA ausgeliefert wird, was nach aktuellen Tesla-Angaben im ersten Quartal 2022 der Fall sein soll. Mercedes dagegen gab für sein Luxus-Elektroauto jetzt an, dass die Auslieferungen in Deutschland Ende September beginnen sollen und im vierten Quartal in den USA.

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