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Toyota sagt für 2035 in Europa 100% reine Elektroautos zu – aber nicht nur mit Batterien

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Bild: Toyota

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Für manche ist Toyota vom Öko-Vorreiter zum Bremser geworden. Zwar führte das Unternehmen schon in den 1990er Jahren den hybriden Prius ein, doch statt dann wie von Tesla vorgemacht den Verbrenner-Anteil weiter auf Null zu reduzieren, ließ sich der nach Stückzahl größte Autohersteller der Welt höchstens auf Plugin-Hybride ein und setzte parallel dazu weiterhin auf Wasserstoff. Vor kurzem stellte er mit dem SUV bZ4X immerhin sein erstes reines Akku-Elektroauto (s. Foto) vor. Am Donnerstag gab Toyota zudem bekannt, bereit für 100 Prozent emissionsfreie Fahrzeuge in Europa ab 2035 zu sein – aber nur unter einer nicht unwichtigen Bedingung, und nicht nur mit Batterien.

Elektroautos mit Brennstoffzelle

Autohersteller weltweit kündigen Milliarden-Offensiven zur Elektrifizierung an, und manchmal weiß man bei ihnen nicht so genau, ob sie damit ausschließlich Elektroautos nur mit Batterie oder auch Plugin-Hybride meinen. Toyota ist in seiner Mitteilung von einem europäischen Medien-Event am Donnerstag in dieser Hinsicht auf der einen Seite genauer: 2030 werde ein Anteil von 50 Prozent „zero emission vehicles (ZEV)“ beim Verkauf in Westeuropa erwartet, heißt es darin. Der Definition nach müssen das reine Elektroautos sein – aber die können Strom nicht nur aus Batterien, sondern auch aus Brennstoffzellen beziehen.

Auch Wasserstoff-Autos sind also Elektroautos – und brauchen zudem zusätzlich Puffer-Akkus für Leistungs- und Rekuperationsspitzen. Und bei Toyota wird anders als im größer werdenden Rest der Branche weiter auch im Pkw-Bereich ernsthaft daran gearbeitet. So brachte das Unternehmen vor dem bZ4X, der nach den neuen Informationen im Lauf von 2022 zu den Kunden kommen soll, zwei Generationen seines Mirai mit Brennstoffzelle heraus. Der hat anders als die meisten neuen Batterie-Elektroautos einschließlich des kommenden Toyota zwar statt des SUV- das effizientere Limousinen-Format. Aber er fährt eben mit Wasserstoff, was mehr technischen Aufwand und laut einer umfassenden Studie auch deutlich mehr Energie-Bedarf pro Kilometer bedeutet.

Toyota will Wasserstoff-Infrastruktur

Toyota habe sich vorgenommen, Millionen von Batterie-Elektroautos für Kunden verfügbar zu machen, erklärt in der Mitteilung der Chef-Wissenschaftler des Unternehmens. Für die maximale Netto-Reduktion globaler Emissionen müsse aber jedes Werkzeug im eigenen Kasten genutzt werden. Und dazu würden auch Hybride mit und ohne externes Aufladen sowie Brennstoffzellen-Fahrzeuge gehören.

2035 würde die Hybrid-Option nach der neuen Toyota-Ankündigung in Europa wegfallen. Die steht allerdings unter einer zweifachen Bedingung: Man sei bereit für eine CO2-Reduktion um 100 Prozent bei allen Neufahrzeugen in Westeuropa, erklärt das Unternehmen – „unter der Annahme, dass bis dahin eine ausreichende Infrastruktur für elektrisches Laden und Wasserstoff-Tanken aufgebaut ist“. Das hört sich so an, als wolle Toyota auf jeden Fall auf Förderung für mehr teure Gas-Tankstellen drängen, während die Stromlade-Infrastruktur für Akku-Autos zunehmend Fortschritte aus eigener Kraft macht.

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