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Twitter-Kriege: Mehrheit großer Tesla-Anleger sieht negative Folgen durch Musk-Übernahme

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Bild: @elonmusk (Musk bei Einzug in Twitter-Hauptquartier)

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Die massiven Verluste bei der Aktie von Tesla in den vergangenen Wochen und Monaten kann man auch positiv sehen: Nachdem sich der Kurs bis Mitte November mehr als halbiert hatte, veröffentlichte die Investmentbank Morgan Stanley eine Studie, laut der Tesla allmählich zu einer Value-Aktie werde, und sah eine mögliche Kauf-Gelegenheit kommen. In einem neuen Kommentar bleibt das Finanzhaus optimistisch gestimmt – obwohl große Anleger in einer Umfrage mit großer Mehrheit angaben, dass der Kauf von Twitter durch Elon Musk weiter negative Auswirkungen auf das Geschäft von Tesla haben werde.

Tesla-Chef mit kriegerischem Apple-Meme

Seit er Ende Oktober alle Aktien und den nächsten CEO-Posten übernahm, scheint Musk sich tatsächlich überwiegend mit Twitter zu beschäftigen. Dabei zeigt er sich gewohnt kämpferisch. Am Montag veröffentlichte er dort ein altes Meme-Foto mit einem in letzter Sekunde von der Autobahn abfahrenden und dabei schleudernden Auto. Wäre das von Musk mit „Elon“ gekennzeichnete Auto weiter geradeaus gefahren, hätte die Richtung „pay 30%“ gelautet. Stattdessen entschied sich der Fahrer für „go to war“.

Nachdem er sich vorher über den Anteil von 30 Prozent beschwert hatte, den Apple bei Verkäufen im App Store einbehalte, ist klar, dass der Tesla- und Twitter-Chef im Prinzip dem Betreiber den Krieg erklärt hat. Hinzu kommen Gerüchte, die Twitter-App könne aus dem App Store entfernt werden, die Musk dann als von Apple geäußerte Drohung bestätigte. Schon am Wochenende hatte er weniger kriegerisch, aber offensiv, wissen lassen, notfalls ein eigenes Telefon auf den Markt zu bringen, wenn Apple und Google als die größten Mobil-Plattformen die App seines Neuerwerbs entfernen.

Neue Ablenkungen gibt es also reichlich, und in der Umfrage von Morgan Stanley fanden fast drei Viertel der antwortenden 43 institutionellen Anleger und Branchen-Experten, dass „die Twitter-Situation“ mindestens erheblich zu der schwachen Entwicklung der Tesla-Aktie beigetragen habe. Nur 2 Prozent schlossen das aus, 26 Prozent sahen nur wenige Twitter-Nebenwirkungen. Und so schwierig für Tesla wird es nach Einschätzung der Mehrheit auch weitergehen: 66 Prozent gaben an, für die Zukunft sehr oder leicht negative Auswirkungen des Twitter-Kaufs auf das Geschäft bei Tesla zu erwarten.

Bank bleibt bei hohem Tesla-Kursziel

Nach der Meinung von Profis hätte Musk also lieber die Finger von Twitter gelassen – was er zwischendurch auch wollte, dann aber angesichts einer drohenden Niederlage vor Gericht wieder aufgab. Jetzt müssen er und die Tesla-Aktionäre mit dem für beide teuren Einkauf und seinen Folgen leben, und je länger die Twitter-Kriege von Musk dauern und je intensiver sie werden, desto weniger steht er für Tesla zur Verfügung. Irgendetwas müsse passieren, um die schlechte Stimmung mit Blick auf die Aktie zu brechen, schreibt Morgan Stanley dazu. Die Bank empfiehlt Tesla aber weiterhin mit einem Kursziel von 330 Dollar zum Kauf. Am Montag ging die Aktie mit einem Mini-Gewinn bei 182,92 Dollar aus dem Handel.

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