Bild: @joergstb
Mehrere Twitter-Beobachter hatten sich fast den ganzen Tag in der Nähe aufgehalten, aber Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach war dann doch schneller: „Es geht los! Die Bauvorbereitung hat begonnen“, schrieb er am Donnerstag um 17.15 Uhr auf Twitter und veröffentlichte ein Foto von einem schweren Arbeitsfahrzeug im Wald. Natürlich ging es dabei um die geplante Gigafactoy von Tesla in der brandenburgischen Gemeinde Grünheide (Giga Berlin): Schon seit diesem Montag lag in der Luft, dass mit der Rodung des Waldes auf dem Tesla-Gelände begonnen wird.
Am Montag wurden bereits die ersten zwei Holzvollernter (Harvester) und Hilfsfahrzeuge am Rand des 300 Hektar großen Gigafactory Grundstücks gesehen, bis Donnerstag kamen weitere Maschinen hinzu, die zum Teil auch in den Wald hineinfuhren, wie auf Twitter berichtet wurde. Auf den Beginn der Arbeiten warteten die Beobachter aber vergeblich. „Ich glaube, das war’s für heute“, schrieb einer von ihnen um 16 Uhr auf Englisch enttäuscht. Als dann der Minister gut eine Stunde später sein „historisches Foto“ veröffentlichte, war er schon zuhause, wie er auf Nachfrage mitteilte.
Es geht los! Die Bauvorbereitung hat begonnen. Ein historisches Foto von vor wenigen Minuten. @Tesla @Tesla_DE#Tesla #Grünheide #Brandenburg pic.twitter.com/8H2TxlqISd
— Jörg Steinbach (@joergstb) February 13, 2020
Also blieb es Minister Steinbach (oder seinem PR-Team) vorbehalten, fast im Stil von Tesla-Chef Elon Musk per Twitter über den Gigafactory-Start zu informieren. Fast gleichzeitig veröffentlichte das Brandenburger Umweltministerium eine Pressemitteilung mit der Überschrift „Tesla hat Zulassung für vorzeitigen Baubeginn erhalten“. Das Unternehmen dürfe somit „auf eigenes Risiko“ mit der Rodung des Waldes und bauvorbereitenden Maßnahmen wie dem Anlegen von Baustraßen beginnen.
Dies war die Genehmigung, auf die vor dem Tesla-Wald noch gewartet wurde. Bediener für die schweren Rodungsgeräte hatten sich nach Berichten schon in den Vortagen in umliegenden Unterkünften bereitgehalten und verloren dann offenbar keine Zeit. Wie ein Beobachter im Forum Tesla Fahrer und Freunde berichtete, waren noch am frühen Abend sieben Harveser am westlichen Rand des Grundstücks aktiv und drei im Osten.
Bis spätestens Mitte März sollen nun zunächst rund 90 Hektar Kiefernbäume auf dem insgesamt 300 Hektar großen Grundstück entfernt werden; weitere 60 Hektar sollen im Herbst folgen, dazwischen sind wegen der Vegetationsperiode keine Rodungen zulässig. Tesla hat zugesagt, zum Ausgleich die dreifache Fläche an Wald an anderen Stellen aufzuforsten, die Orte dafür sollen schon weitgehend feststehen.