Offenbar etwas voreilig meldete am Montag ein Twitter-Nutzer, Tesla habe die Genehmigung bekommen, mit der Abholzung von 90 Hektar Waldfläche für seine Gigafactory in Brandenburg (Giga Berlin) zu beginnen. Dies wurde später von anderen Tesla-Beobachtern und dann laut Berliner Zeitung auch vom Brandenburger Umweltministerium dementiert. Allerdings dürfte die Genehmigung kurz bevorstehen. Schweres Gerät für die Rodung steht am Tesla-Wald jedenfalls schon bereit, wie auf Twitter zu sehen war.
Veröffentlicht wurden die neuen Bilder am Montag von @gigafactory_4, der regelmäßig über das Tesla-Projekt berichtet. Sie zeigen zwei Arbeitsfahrzeuge am südlichen Rand des für Tesla vorgesehenen Grundstücks in Grünheide, bei denen es sich um so genannte Harvester oder Holzvollernter handelt. Diese können Bäume in schneller Folge fällen, entasten und ablegen. Neben den zwei gelben Maschinen standen laut @gigafactory_4 ein Ladefahrzeug und ein Raupenfahrzeug von Caterpillar, ein Stück weiter eine Walze und eine Planierraupe.
Eine Sprecherin des Umweltministeriums bestätigte laut Berliner Zeitung, dass Tesla zumindest schon genehmigt wurde, die für das Fällen der Bäume nötigen Maschinen vor Ort aufzustellen. „Damit soll die Möglichkeit gegeben sein, dass Tesla gleich nach der Genehmigung mit den Arbeiten beginnen kann“, wird sie zitiert. Die eigentliche Rodung sei aber noch nicht genehmigt. Daran werde „mit Konzentration und Ernsthaftigkeit“ gearbeitet.
Nach der ursprünglichen Twitter-Nachricht von der genehmigten Rodung warten in Ferienwohnungen in der Nähe bereits Arbeiter auf ihren Einsatz für die Gigafactory von Tesla. Westlich von den Ernte-Maschinen wurde unterdessen am Montag und zuvor über das Wochenende ebenfalls gearbeitet, wie ein weiterer Twitter-Nutzer berichtete. Dort seien Leerrohre für Strom- und Glasfaser-Kabel verlegt worden.
Today they are digging… pic.twitter.com/xsH3RvBDDj
— Tobias Lindh (@tobilindh) February 10, 2020
Solche Vorarbeiten könnten noch im Auftrag des Landes erfolgen, die Rodung aber liegt in der Hand von Tesla. Dies könnte ein weiterer Grund für Verzögerungen sein, denn zumindest Ende Januar war das Unternehmen noch nicht offizieller Besitzer des Gigafactory-Grundstücks. Eine Anfrage von teslamag.de bei der Brandenburger Staatskanzlei zum aktuellen Status blieb bislang unbeantwortet.