Bild: Tesla (Symbolbild)
Mit seiner Kurs-Prognose von im schlechtesten Fall von nur 10 Dollar für die Tesla-Aktie sorgte der Analyst Adam Jonas von Morgan Stanley im Frühjahr 2019 bei manchen Fans für Empörung. Dabei stellte die niedrige Zahl nur den unteren Rand seiner Prognose für den schlechtesten denkbaren Fall bei Tesla dar, und sein mittleres Ziel lag über dem damaligen Kurs der Aktie. Mittlerweile sind die 230 Dollar um ein Vielfaches überschritten, und Jonas hat sein Ziel mehrfach nach oben angepasst. Das tat er auch jetzt wieder – er sieht Tesla auf bis zu 2500 Dollar steigen, blieb insgesamt aber trotzdem bei einer Verkaufen-Empfehlung.
3 Millionen Teslas pro Jahr in 2030
Darüber berichtete am Mittwoch unter anderem die Finanz-Seite Marketwatch. Zum ersten Mal in den zehn Jahren seiner Beschäftigung mit der Aktie sehe er Tesla jetzt als „sehr, sehr großen Auto-Hersteller“, heißt es demnach in der neuen Studie von Jonas. Dass Tesla zu den größten der Welt gehören werde, sei inzwischen „offensichtlich“. Bislang traute der Analyst dem Elektroauto-Spezialisten 2,3 Millionen Auslieferungen in 2030 zu. Jetzt sind es 3 Millionen, bei doppelt so hohen Margen und Verkaufspreisen wie im Branchen-Durchschnitt.
Das untere Kurs-Ziel von Jonas liegt laut Marketwatch nunmehr bei 375 Dollar (schon vorher hatte er es in mehreren Schritten weit über die 10 Dollar von Mai 2019 angehoben, zuletzt Anfang des Monats auf 281 Dollar). Die Bestfall-Prognose erhöhte er von zuletzt 2000 Dollar auf 2500 Dollar, was etwa zwei Drittel über dem aktuellen Tesla-Kurs von rund 1500 Dollar liegen würde. Als gewichteter Mittelwert ergibt sich für Jonas 1050 Dollar, also etwa ein Drittel weniger als aktuell. Seine Empfehlung für die Tesla-Aktie lautet daher weiter Verkaufen.
Drei Hürden für Tesla-Bestfall
Denn schon um die derzeitige Bewertung zu rechtfertigen, müsste Tesla im Jahr 2030 nach den Berechnungen des Analysten 5 Millionen seiner Elektroautos verkaufen. Das mache dann 10 Prozent aller Umsätze der gesamten Auto-Industrie und 20-30 Prozent ihrer Gewinne aus, so Jonas. Sein optimistisches Bullen-Szenario lasse sich nur rechtfertigen, wenn Tesla sich bei drei Aspekten besser entwickle als von ihm erwartet: Das Geschäft dürfe nicht zu sehr abhängig von China werden, konkurrierende Elektroautos müssten relativ unattraktiv bleiben und die Ankündigungen von Tesla-Chef Elon Musk zu autonomem Fahren müssten sich als realistisch erweisen.