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Verbrenner-Umbau: Bezahlbares Mercedes-Elektroauto EQA mit mäßiger Reichweite

Mercedes EQA

EQA

Bild: Daimler

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Noch in diesem Jahr soll mit dem EQS das erste von Grund auf als solches entwickelte Elektroauto von Mercedes-Benz kommen, in der Zwischenzeit aber bringt der deutsche Premium-Hersteller einen weiteren Verbrenner-Umbau auf den Markt: das Kompakt-SUV EQA, das er am Mittwoch mit einer Flut von Pressemitteilungen vorstellte. Die Produktion hat schon Ende 2020 begonnen, musste aber wegen der industrieweiten Chip-Knappheit inzwischen unterbrochen werden. Ab diesem Frühjahr soll der EQA dann konkret den europäischen Elektroauto-Markt bereichern. Der Preis liegt, wie es sich für einen Mercedes vielleicht gehört, oberhalb der aktuellen Referenz Tesla Model 3, die Reichweite darunter.

Elektro-Mercedes EQA gut ausgestattet

Immerhin im Vergleich zum Tesla Model Y, auf das Europa noch wartet, kostet der Mercedes EQA mit Preisen ab 47.540 Euro vor der kompletten Umweltprämie aktuell weniger. Mit 4,40 Metern ist er allerdings auch ein gutes Stück kürzer und bietet ohne Umklappen nur ein Kofferraum-Volumen von 340 Litern. Bei der Reichweite sollen 426 Kilometer nach WLTP möglich sein, was vom kleinsten Tesla Model 3 seit der Auffrischung von Oktober 2020 und erst recht einer weiteren Erhöhung auf 448 Kilometer im Januar übertroffen wird.

Im Grunde ist der EQA ein GLA, der elektrisch angetrieben wird, aber sein Kofferraum wurde sogar um 100 Liter kleiner. Der eingesetzte Akku ist laut dem Hersteller doppelstöckig und bietet eine nutzbare Kapazität von 66,5 kWh. Angetrieben wird das neue Mercedes-Elektroauto vorerst nur über die Vorderräder mit 190 PS und ist dann (wie für Elektroautos außer von Tesla zunehmend typisch) bei 160 km/h abgeregelt. In 8,9 Sekunden werden 100 km/h erreicht. Maximal sollen maximal 100 kW Ladeleistung möglich sein, zumindest an starken Gleichstrom-Säulen. Auch das ist kein Tesla-Niveau, könnte aber aufgrund eines großen Puffers zumindest bis zu einem hohen Akku-Stand gehalten werden. Mit Wechselstrom kann der Mercedes mit bis zu 11 kW laden.

Der EQA kommt in der Serie durchaus gut ausgestattet daher. Dazu gehört ein Navigationssystem, das die Reichweitenanzeige mit notwendigen Ladestopps und der Topographie der Fahrtstrecke verbindet. Ein aktiver Spurhalteassistent ist ebenfalls dabei. Als Extras sind eine Abbiege-Funktion des Assistenten, eine Rettungsgassen-Funktion sowie eine Ausstiegswarnung erhältlich. Ebenso verfügbar ist eine App, deren Funktionen es auch ermöglichen soll, Fahrstrecken im Voraus an das Fahrzeug zu übertragen. LED-Scheinwerfer, Fernlichtassistent, elektrische Heckklappe sowie Rückfahrkamera gehören zusammen mit einem Multifunktionslenkrad zur Serienausstattung. Wie bei neueren Tesla Model 3 ist eine Wärmepumpe serienmäßig an Bord. Anders als bei Tesla müssen Funktionen wie ein Abstandstempomat zusätzlich erworben werden.

Format und Preis ähnlich VW ID.4

Drei Varianten (Progressiv, Electric Art und AMG Linie) sollen erhältlich sein, im ersten Jahr wird zudem die Ausstattung Edition 1 mit ausschließlich optischen Extras wie 20 Zoll großen AMG-Rädern in Roségold angeboten wird. Als Startpreis für den EQA Progressiv nennt Mercedes 47.500 Euro. Damit liegt der Nettopreis unter 40.000 Euro, was ihn für den vollen deutschen Elektroauto-Umweltbonus qualifiziert, bestehend aus 3000 Euro Netto-Abschlag vom Hersteller (also 3570 Euro) plus 6000 Euro vom Staat.

Damit ist der Einstieg in den elektrischen Mercedes der Klasse Kompakt-SUV effektiv ab knapp 38.000 Euro möglich. Das entspricht ziemlich genau dem Einstiegspreis seines nahen Verwandten GLA mit Benzin-Motor und weniger Ausstattung. Wer elektrisch fahren und einen Mercedes möchte, könnte also zugreifen. Mit mehr Reichweite und zu ähnlichen Preisen ebenfalls im kompakten SUV-Format gibt es alternativ bereits den VW ID.4. Und ansonsten muss man eben auf das Tesla Model Y warten

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