Wahrscheinlich anders als geplant dauerte es nach der Präsentation aufgefrischter Tesla Model S und Model X Anfang 2021 selbst in den USA fast ein halbes Jahr, bis die ersten Exemplare davon ausgeliefert wurden – und zunächst kam nur das Model S und nur mit dem neuen Plaid-Antrieb, während es beim Model X noch einige Monate länger dauerte. In Europa bekommen Kunden sogar erst seit Ende 2022 wieder Model S und Model X. Auch hier begannen die Auslieferungen mit der Plaid-Variante, und Preise für die Basis-Versionen waren nicht einmal bekannt. Jetzt stehen sie wieder im Konfigurator – und sind noch einmal deutlich gestiegen.
Model S startet bei 112.990 Euro
Nach mehreren Verschiebungen des voraussichtlichen Liefertermins sowie Preis-Erhöhungen in Europa hatte Tesla Ende 2021 sämtliche Angaben dazu von seiner Website entfernt, und statt konkret bestellen konnte man Model S und Model X nur noch reservieren. Im August 2022 kehrten sie zumindest teilweise in den Konfigurator zurück, nämlich jeweils in der Plaid-Variante mit drei Motoren. Tesla kündigte erste Europa-Auslieferungen im November an, und im Dezember fanden sie tatsächlich statt.
Wer seit August ein Model S Plaid neu bestellt, muss mindestens 137.990 Euro ausgeben – noch einmal 11.000 Euro mehr, als vor der Streichung im Tesla-Konfigurator gestanden hatte. Beim Model X Plaid stieg der Preis gegenüber der letzten Angabe sogar um 24.000 Euro. Es hatte vorher allerdings auch weniger als das Model S Plaid gekostet, weil Tesla das SUV in den zwei europäischen Preis-Runden seit der Vorstellung ausgelassen hatte. Aktuell beträgt der Preis 140.990 Euro, ist also nur 3000 Euro höher als bei der Limousine.
Einen etwas größeren Abstand hat Tesla für die Basis-Versionen von Model S und Model X gewählt. Früher trugen sie den offiziellen Namenszusatz Long Range (LR) oder Maximale Reichweite, der mit der Auffrischung und der Plaid-Einführung weggefallen ist. Und beim Model S (Ex-)LR erhöhte Tesla den deutschen Preis gegenüber der letzten Angabe vor der Löschung jetzt sogar noch stärker als bei der Plaid-Variante: Von 96.990 Euro stieg er auf 112.990 Euro (s. Bildschirm-Foto oben), also um 16.000 Euro. Beim Model X erhöhte er sich prozentual wie absolut gesehen etwas weniger, aber immer noch merklich: um 15.000 Euro auf jetzt 120.990 Euro.
Yoke bei Tesla ist jetzt optional
Die Zeiten, in denen man in Deutschland fast jeden Premium-Tesla für fünfstellige Preise kaufen konnte, sind damit lange vorbei – bis Ende 2020 kostete nach mehreren Senkungen und einer Erhöhung im Lauf des Jahres nur noch das Model X Performance mehr als 100.000 Euro. Auch in China führte Tesla die beiden Premium-Elektroautos vergangene Woche neu ein, sogar gleich in beiden Versionen, und dort liegen die Preise auf dem gleichen hohen Niveau wie in Deutschland – während Model 3 und Model Y lokal erneut billiger wurden. Beim Absatz nicht nur auf diesen Export-Märkten könnte helfen, dass Tesla das umstrittene Yoke-Steuer soeben optional gemacht hat.