Die auffälligste Veränderung bei der Anfang 2021 präsentierten Auffrischung von Tesla Model S und Model X war das Lenkrad: Statt rund ist es eckig, und der obere Teil des Kranzes fiel weg, was der als Yoke (auf Deutsch Joch oder Horn) bezeichneten Lösung eine moderne und an Flugzeug- oder Rennwagen-Cockpits angelehnte Optik verlieh. Funktional gab es viel Kritik an dem Tesla-Yoke, und echte Vorteile scheint es außer einem besseren Blick auf das Display dahinter nicht zu bieten. Dennoch wollte CEO Elon Musk daran festhalten – hat sich jetzt aber offenbar umentschieden.
Runde Alternative für Model S & Model X
Denn seit diesem Freitag gibt es bei der Bestellung von Model S oder Model X im Web eine weitere Option: Nach Farben, Rädern sowie beim Model X Zahl der Sitzplätze kann man im Konfigurator jetzt unter „Steering Control“ oder in der deutschen Version „Lenksteuerung“ entscheiden, ob man das moderne Yoke in seinem Elektroauto haben möchte oder ein klassisches Lenkrad. Am Preis ändert sich dadurch nichts, aber abhängig von der Auswahl zeigt Tesla unterschiedliche Cockpit-Bilder an (s. Foto oben).
Schon kurz nach der Vorstellung Anfang 2021 wurden bei Tesla im Web Fotos des aufgefrischten Innenraums eines Model S mit dem seitdem quer eingebauten Hauptbildschirm und einem normalen Lenkrad entdeckt. Das weckte bei manchen Interessenten die Erwartung, bis zu den ersten Auslieferungen werde Tesla zu der konventionellen Lösung zurückkehren, doch stattdessen kamen bislang alle neuen Model S und Model X mit dem Yoke – seit Ende 2022 auch in Europa.
CEO Musk räumte zwischendurch zwar ein, dass die eckige und oben offene Steuer-Lösung ohne variable Übersetzung nicht optimal ist, beantwortete die Frage, ob eine konventionelle Alternative zumindest als Option möglich sei, im Juli 2021 aber mit einem schlichten Nein. Damit schien sich die Angelegenheit erledigt zu haben, doch im vergangenen Februar entdeckte ein Hacker in interner Tesla-Software genau die von manchen Kunden gewünschte Wahl-Möglichkeit.
Tesla bietet auch Nachrüst-Lenkrad an
Jetzt wurde sie offensichtlich im Web-Konfigurator umgesetzt. Tatsächlich bietet Tesla in seinem Online-Shop auch eine Umrüstung von bereits ausgelieferten Model S und Model X mit Yoke auf ein normales Lenkrad an. In den USA soll sie 700 Dollar kosten, in Deutschland 900 Euro, und in beiden Ländern ab diesem März verfügbar sein. Mit der Rückkehr zum Runden kommen aber nicht auch die Hebel für Blinker und Fahrstufen-Wahl wieder, die Tesla bei der Auffrischung ebenfalls wegließ. Zum Blinken muss man also stets Knöpfe auf dem Yoke oder Lenkrad treffen, die Fahrstufe wird automatisch eingelegt oder lässt sich über den Bildschirm wählen.