Bild: Lastbulb
Nach dem Start eines bezahlten Programms für die Unterstützung des kalifornisches Strom-Netzes mit Tesla Powerwalls Ende Juni hat es nicht lange gedauert, bis dieses virtuelle Kraftwerk (VPP) seinen ersten Live-Einsatz hatte: Am Dienstag informierte Tesla seine mehr als 2000 teilnehmenden Kunden mittels App, das für den nächsten Tag ein „Grid Load Reduction“-Ereignis bevorstehe. Offenbar reibungslos trug die verteilte Tesla-Batterie dann zur Strom-Versorgung in Kalifornien bei, und wer dabei war, konnte mit seiner Powerwall gutes Geld verdienen.
15 MW Leistung aus verteilten Tesla-Akkus
Zunächst konnten sich nur kalifornische Powerwall-Besitzer für das Programm anmelden, die Kunde bei dem Versorger PG&E sind, in dieser Woche kam noch das Gebiet von Southern California Edison und damit im Prinzip der Rest des sonnigen Bundesstaats hinzu. Laut einem Tracker hatten sich bis dahin rund 2200 Tesla- und PG&E-Kunden für die Teilnahme registriert. Das Prinzip dahinter: Tesla steuert die vielen kleinen Akkus auf Entfernung wie einen großen und lässt so das virtuelle Kraftwerk entstehen, das bei Bedarf Strom für das ganze Netz zur Verfügung stellt. Wenn er abgerufen wird, erhalten die Teilnehmer 2 Dollar pro Kilowattstunde.
Der erste reale Einsatz am Mittwoch fing um 5 Uhr morgens damit an, dass die Powerwall-Akkus mit Netz- und heimischem Solar-Strom so weit wie möglich aufgeladen wurden, wie der YouTuber Mahkus anschließend berichtete. Um 18 Uhr begann die Abgabe ins Netz. In der Tesla-App konnte man währenddessen verfolgen, wie viele Powerwall-Haushalte jeweils beteiligt waren und was sie beitrugen. In der Spitze ist in dem Video die Zahl von 2344 Teilnehmern zu sehen, und Mahkus berichtet von bis zu 15 Megawatt gemeinschaftlich gelieferter Leistung.
Sein eigener Haushalt hat eine Photovoltaik-Anlage und gleich drei Powerwalls, die sich aber bis zum Start des Abrufs nur bis etwa 75 Prozent laden ließen. Als die Netz-Unterstützung begann, gaben sie zusammen mit bis zu 17 Kilowatt Strom für andere PG&E-Kunden ab. Dadurch hielten die Powerwalls des YouTubers nicht bis zum vorgesehenen Ende der Einspeisung um 21 Uhr durch. Doch in einem Diagramm bei dem VPP-Tracker ist zu sehen, dass andere Tesla-Batterien noch bis kurz vor dem Ende rund 3 Megawatt beitrugen (s. Abbildung oben).
Gelungene Premiere für Powerwall-Kraftwerk
Insofern ist die Premiere des verteilten Kraftwerks aus Tesla Powerwalls in Kalifornien wohl gelungen. Für ihn habe die Teilnahme keinerlei Komfort-Einbußen bedeutet, berichtet Mahkus, und die Versorgung des eigenen Hauses sei nicht beeinträchtigt gewesen. Verbesserungen wünscht er sich nur bei der Anzeige in der Tesla-App: Hier sei schwierig zu erkennen, wie viel Strom die eigenen Powerwalls insgesamt zur Verfügung gestellt hätten. Laut einer Export-Grafik waren es bei ihm immerhin 24 Kilowattstunden, was eine Zahlung von 48 Dollar bedeuten würde. Ein anderer Teilnehmer meldete allerdings auf Twitter, mit 4 Powerwalls nur 10 Dollar verdient zu haben, ohne dass zunächst die Gründe dafür klar wurden.