Kalifornische Privathaushalte mit einer Tesla Powerwall können gutes Geld verdienen, indem sie einen Teil der Kapazität dieses Akkus dem Versorger PG&E zur Verfügung stellen: Ende Juni startete in dem Bundesstaat ein Programm, in dem man sich für diese Netz-Unterstützung anmelden kann und dann zwei Dollar pro gelieferter Kilowattstunde aus der Tesla-Batterie bekommt. Jetzt hat PG&E nähere Informationen dazu veröffentlicht – und unter anderem wissen lassen, dass die größte verteilte Batterie der Welt daraus werden kann.
Großes Interesse bei Tesla und Kunden
Die Energie der Tesla-Kunden wird nicht ständig benötigt, sondern nur im Rahmen des Emergency Load Reduction Program (ELRP) von PG&E, wie das Unternehmen in einer Mitteilung erklärt: Wenn zu Spitzenzeiten sonst zu wenig Strom im kalifornischen Netz zur Verfügung stünde, sollen die Powerwalls einspringen. Deren Besitzer können vorher einstellen, wie viel von deren 13,5 Kilowattstunden Kapazität für solche Zwecke genutzt werden kann. Je höher dieser Anteil, desto höher ist die Verdienstchance – aber desto kleiner wird auch der Teil des Tesla-Akkus, der für eigene Notfälle bleibt.
Insgesamt scheint das Angebot dennoch attraktiv für Teilnehmer zu sein. Laut der PG&E-Mitteilung kommen dafür 25.000 Haushalte in Frage, die Strom von dem Unternehmen beziehen und eine Powerwall haben, sodass insgesamt die „größte verteilte Batterie der Welt“ entstehen könne. In den zwei Wochen seit seinem Start hätten mehr als 3000 Kunden Interesse daran gezeigt, und gut 1500 private Tesla-Batterien sollen bereits daran teilnehmen.
Auch für Tesla scheint das Projekt bedeutend zu sein, denn entgegen der Gewohnheit des Unternehmens stellte es ein unterstützendes Zitat für die PG&E-Mitteilung zur Verfügung: Die Nutzung von Powerwalls zur Netz-Stabilisierung sei ein nötiger und wichtiger Aspekt bei der Beschleunigung des Umstiegs auf nachhaltige Energie, sagte der Technik-Chef Drew Baglino. Tesla wolle überall Partnerschaften mit Versorgern und Regulierern schließen, um das Potenzial verteilter Speicher besser zu nutzen.
Verteilter Powerwall-Akku mit bis zu 15 MWh
Abhängig davon, wie viel von ihren Powerwalls die derzeit 1500 Tesla-Kunden in Kalifornien abgeben, hat die verteilte Batterie für den Bundesstaat aktuell wohl eine Kapazität von mindestens 1,5 Megawattstunden; wenn jeder 10 Kilowattstunden bereitstellt, wären es 15 Megawattstunden. Beides ist noch nicht besonders viel. Eine einzige Einheit des Tesla-Großspeichers Megapack fasst 3 Megawattstunden, und 2021 konnte PG&E nach eigenen Angaben bereits über insgesamt 150 Megawatt an ELRP-Leistung verfügen. Doch wenn alle 25.000 Kunden des Versorgers mit Powerwall mitmachen, könnte dieser Wert bereits überschritten werden.