In einem Projekt mit Tesla will der kalifornische Versorger Pacific Gas & Electric (PG&E) die größte verteilte Batterie der Welt realisieren, teilte er in diesem Juli mit. Beteiligen können sich 25.000 Kunden, die eine Tesla Powerwall installiert haben – für Strom daraus bekommen sie in Not-Zeiten dann satte 2 Dollar pro Kilowattstunde. Bislang sollen im PG&E-Gebiet mehr als 2000 Tesla-Haushalte dabei sein. Und jetzt wird das Angebot auf den Versorger Southern California Edison und damit im Prinzip die andere Hälfte des sonnigen Bundesstaates ausgeweitet.
Doppeltes Potenzial für Tesla-Projekt
Akkus erzeugen zwar keine Energie, sondern speichern sie nur, aber trotzdem werden sie im Verbund als „virtual power plant“ (VPP) bezeichnet, weil sie wie ein echtes Kraftwerk Strom liefern können, wenn er gebraucht wird. Für eine virtuelle Zusammenschaltung eignen sich im Prinzip auch die Batterien von Elektroautos, doch Tesla ist hier bislang zurückhaltend und setzt für Privatleute auf den stationären Speicher Powerwall. In Großbritannien und Australien gab es schon zuvor VPP-Projekte damit.
Auch das in Kalifornien begann eigentlich schon im vergangenen Sommer. Damals nahmen Powerwall-Besitzer aber ganz ohne direkte Gegenleistung teil, weil Tesla sie dazu aufgerufen hatte, um die Strom-Versorgung in dem Bundesstaat zu sichern. Seit diesem Juni ist dieses Programm mit PG&E offiziell, und laut einem Tracker machen aktuell knapp 2200 Tesla-Kunden mit. Sie können vorab festlegen, wie viel Kapazität ihres Speichers zur Stabilisierung zur Verfügung steht, und erhalten für jede abgerufene Kilowattstunde 2 Dollar.
PG&E hat nach eigenen Angaben gut 16 Millionen Kunden in Nord- und Zentralkalifornien und nannte im Juli die Zahl von 25.000 Powerwalls in seinem Gebiet. Und ungefähr genau so viel Potenzial für das virtuelle Batterie-Kraftwerk unter Tesla-Steuerung dürfte jetzt noch einmal hinzukommen. Denn wie am Dienstag dem Blog Electrek auffiel, können sich dafür jetzt auch Powerwall-Besitzer im Gebiet von Southern California Edison anmelden (s. App-Foto oben). SCE hat rund 15 Millionen Kunden in Zentral- und Südkalifornien sowie an der Küste, ist also ungefähr so groß wie PG&E.
Pläne für Powerwall-Integration in Texas
Laut Electrek bedeutet der Einstieg von SCE, dass zum Beispiel auch Tesla-Kunden in und um Los Angeles ihre Powerwalls für das VPP zur Verfügung stellen können. Wie bei PG&E sollen sie 2 Dollar pro genutzte Kilowattstunde bekommen, und auch die übrigen Regeln sind jeweils ähnlich. Kalifornien dürfte in diesem Sommer also besser für drohende Strom-Notlagen gerüstet sein als zuvor. Laut dem privaten Tracker machen die bislang 2200 Teilnehmer immerhin schon eine geschätzte Leistung von 31 Megawatt aus. In Texas setzt sich eine Tesla-Managerin unterdessen intensiv dafür ein, dass auch dort verteilte Kunden mit Powerwall bald zum Stromnetz beitragen können.