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VW-Tochter Elli erhöht Preise für Elektroauto-Laden, Rabatte bei ausgewählten Partnern

ionity ccs säulen tritium

Tritium

Bild: Ionity (Symbolfoto)

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Mit einer Tarif-Reform im vergangenen April mischte sich die Volkswagen-Tochter Elli unter diejenigen Anbieter von Elektroauto-Strom in Deutschland, die auch für Tesla-Fahrer mit großem Bedarf interessant sein konnten, denn die Supercharging-Preise waren zuvor mehrere Male gestiegen und stiegen bis Ende des Jahres noch weiter. Jetzt allerdings scheinen sich die Verhältnisse umzukehren: Auch Elli erhöhte seine Preise im Dezember 2022 und geht zum 1. Juni einen weiteren Schritt in diese Richtung – während es bei Tesla in diesem Jahr kräftig nach unten ging.

Tesla als „Selected Partner“ bei Elli?

Dass die Preise für Elektroauto-Laden bei Elli steigen, steht nur indirekt in der Presse-Mitteilung, die VW am Donnerstag veröffentlichte. Herausgehoben wird stattdessen, dass das Tarif-System von Elli flexibler werde: In ganz Europa werde jetzt nach Kilowattstunden abgerechnet, die Standzeit ohne Blockiergebühr teils erhöht und die Laufzeit von Abos auf einen Monat verkürzt. Das solle helfen „Preisanpassungen für Neukunden abzufedern, die als Folge der Kostensteigerungen unumgänglich geworden sind“.

Der Fokus der Mitteilung liegt so sehr auf Flexibilisierung, dass die „Preisanpassungen“ nicht einmal beziffert werden. Mehr Informationen sollte es auf der Elli-Startseite geben, doch die zeigte am Donnerstag noch die bisherigen Tarife. Die neuen Preise kannte deshalb offenbar vorerst nur die Publikation electrive.net und berichtete darüber.

Demnach steigen sie auf bis zu 89 Cent pro Kilowattstunde im Tarif ohne Grundgebühr. Die Abos kann man immerhin jetzt monatlich kündigen. Und Elli will für das teurere davon neben Ionity weitere „Selected Partner“ aufnehmen, an deren Säulen Gleichstrom dann 50 Cent statt 73 Cent bei Nicht-Partnern kostet. Zuvor waren es in dem Abo-Tarif für 14,99 Euro pro Monat, der von Drive Highway in Elli Premium umbenannt wurde, 58 Cent an Gleichstrom-Säulen beliebiger Betreiber und 35 Cent bei Ionity. Wer die Partner sein werden, ist noch offen – theoretisch käme sogar Tesla in Frage, denn seit März sollen seine Supercharger in eine europäische Roaming-Plattform eingebunden sein.

Supercharger-Preise dieses Jahr gesunken

Als zweiten Abo-Tarif bot Elli bislang Drive City für 7,99 Euro pro Monat an. Daraus wird laut electrive.net Elli Base mit 4,99 Euro Grundgebühr und dem unveränderten Ionity-Preis von 79 Cent pro Kilowattstunde. Gleichstrom-Laden bei anderen Betreibern kostet jetzt jedoch das Gleiche statt zuvor mit 0,64 Cent weniger. Im Tarif ohne Grundgebühr soll Elli dafür künftig die bereits genannten 89 Cent pro Kilowattstunde verlangen, bei Ionity bleibt es bei 79 Cent. Wechselstrom-Laden wird mit Elli Free statt zuvor Drive Free nach den Angaben ebenfalls teurer – 69 Cent statt 60 Cent.

Insgesamt laufen Anpassung und Flexibilisierung bei Elli also vor allem auf Erhöhungen der Preise hinaus. Im Vergleich unter anderem mit Tesla sehen sie deshalb jetzt weniger attraktiv aus. Nachdem auch Supercharging in Deutschland zwischenzeitlich bis zu 70 Cent pro Kilowattstunde kostete, ist es in diesem Jahr wieder deutlich billiger geworden. Auf eine Senkung folgte zwar wenig später eine fast ebenso deutliche Erhöhung, doch Anfang Mai reduzierte Tesla seine deutschen Ladepreise wieder um rund 25 Prozent, sodass sie jetzt teils unter 40 Cent pro Kilowattstunde liegen. Mit Elektroautos anderer Marken bezahlt man etwa 15 Cent mehr, kann die Preise jedoch mit einem Abo für 12,99 Euro pro Monat auf das Niveau für Tesla-Laden drücken.

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