Bild: Bauarbeiten für deutsche Gigafactory Anfang September (Foto: teslamag.de)
Das Thema Wasser hat Tesla beim Projekt für seine deutsche Gigafactory in Grünheide bei Berlin fast von Anfang an als Problem begleitet. Schon in diesem Januar sah sich der für ihre Ver- und Entsorgung zuständige Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) veranlasst, darauf hinzuweisen, dass beides noch nicht gesichert sei. Seitdem gab es einiges Hin und Her unter Beteiligung der Landesbehörden, und Mitte September hatte der Verband den Erschließungsvertrag mit Tesla für fertig ausgehandelt erklärt. Dann ließ wieder die Unterschrift der amerikanischen Seite auf sich warten – doch jetzt soll Tesla sie geleistet haben.
2 bis 3 Monate für Tesla-Erschließung
Das berichtete am Mittwoch der RBB auf Grundlage einer Mitteilung des WSE. Damit könne das entstehende Gigafactory-Gebäude in den nächsten Monaten an das Wasser-Netzwerk angeschlossen werden. Nach Einwänden hatte Tesla seinen jährlichen Bedarf schon von 3,3 Millionen auf 1,45 Millionen Kubikmeter pro Jahr gesenkt – was Kritikern immer noch zu viel ist. Das Unternehmen habe den Vertrag vor der Unterschrift genau geprüft, sagte der WSE-Vorsteher jetzt laut RBB. Im September hatte er öffentlich gewarnt, dass die Zeit knapp werde.
Neben der Versorgung regelt der Vertrag nach dem RBB-Bericht die Entsorgung von 0,95 Millionen Kubikmeter Abwasser pro Jahr. Tesla müsse die Abnahme-Anschlüsse schaffen, Schadstoff-Grenzwerte einhalten und sich auf beiden Seiten an den Erschließungskosten beteiligen. Laut WSE werden jetzt mehrere hunderte Meter lange Leitungen verlegt und zuvor Böden überprüft, Anträge gestellt und Grundstücksbesitzer informiert. Die Arbeiten für die Tesla-Erschließung sollen zwei bis drei Monate dauern.
Wasser-Vertrag wichtige Grundlage
Die Gegend komme ihm nicht besonders trocken vor, hatte Tesla-CEO Elon Musk entspannt erklärt, als er bei seinem Besuch auf der Gigafactory-Baustelle in diesem Sommer auf das Problem-Thema Wasser angesprochen wurde. Zumindest für die erste Stufe der Gigafactory scheint es jetzt tatsächlich im Griff – und laut RBB ist der geschlossene Wasser-Vertrag Voraussetzung sowohl für das aktuelle Tesla-Genehmigungsverfahren als auch für die nötige Änderung des Bebauungsplans für das Gigafactory-Gelände.
Während die Verfahren noch laufen und während Gegner des Projekts Ende September ihre mehr als 400 Einwendungen dazu vortrugen, hat Tesla mit Vorab-Genehmigungen schon große Teile seiner deutschen Fabrik bauen lassen. Ein Neben-Gebäude zur Antriebsfertigung ist schon fast fertig verkleidet, auch das lange Rechteck der Haupt-Gigafactory mit der höheren Lackierei im Nordosten wird immer besser erkennbar. Derzeit liegt dem Landesumweltamt Brandenburg ein weiterer Vorab-Antrag von Tesla für den Beginn des Innen-Ausbaus vor.