Bild: Tesla (Roboter-Motiv in Einladung zu AI Day 2022)
Für Europäer wieder einmal zu einer schwierigen Zeit soll an diesem Freitag um 17 Uhr in Kalifornien eine der Veranstaltungen beginnen, die Tesla seit einiger Zeit gern als „Day“ bezeichnet: In diesem Fall ist es der AI Day 2022, also schon das zweite Event mit diesem Namen nach dem ersten im August 2021. Bei dem neuen KI-Tag soll es um den Roboter Tesla Bot gehen, steht in der Einladung, und außerdem um FSD, das Computer-System Dojo „und mehr“. Und bei der Anmeldung muss man sich dazu bereit erklären, sich bei der Fahrt in einem Auto „mit außerordentlichen Fähigkeiten“ filmen zu lassen.
Tesla will KI-Experten anwerben
Schon der erste KI-Tag vor gut einem Jahr wurde mit Spannung erwartet, verlief aber zum Teil überraschend. Das galt zum einen für die Tiefe der dort präsentierten Informationen. Zum anderen blieben entscheidende Neuigkeiten über die Beta-Software FSD aus, die im Grunde bei jedem öffentlichen Auftritt von Tesla-Chef Elon Musk erwartet werden, weil er schon seit Jahren das Ziel des autonomen Fahrens als fast erreicht bezeichnet. Und völlig unerwartet ließ der CEO eine wild tanzende Roboter-Figur auftreten und zeigte dann Daten für einen humanoiden Roboter, den Tesla bauen werde.
Dieses Jahr möchte Musk einen Prototypen dieses Roboters präsentieren, wie er inzwischen bestätigt hat – Experten dürften genau darauf achten, was er im Vergleich zu anderen Entwicklungen schon kann. Auch Neuigkeiten zu der FSD-Software, die sich derzeit in einem größer werdenden Beta-Test befindet, sind angekündigt. Musk könnte also eine weitere Vergrößerung oder das Erreichen des aktuellen Zwischenziels von 160.000 Teilnehmenden bekannt geben. Mit der gleichen Abkürzung (für Full Self-Driving) bezeichnet Tesla außerdem seine Autopilot-Hardware, für die neue Computer wie Kameras erwartet werden. Beim AI Day 2022 wird man sie vielleicht sehen können.
Als letzten konkreten Punkt kündigte Tesla in ab vergangener Woche verschickten Einladungen (s. Ausschnitt oben) Neuigkeiten über Dojo an, also das Computer-System mit eigenen Chips und spezieller Architektur, das in Zukunft das Einüben von Autopilot-Intelligenz beschleunigen soll. Hier dürften IT-Experten auf ihre Kosten kommen – auch wenn das öffentliche Interesse groß ist, hat Tesla klar gemacht, dass die Veranstaltung vor allem dem Gewinnen neuer Fachkräfte dienen soll. Vielleicht um die allgemeinen Erwartungen im Vorfeld etwas zu dämpfen, bekräftigte CEO Musk am Donnerstag, dass KI- und Robotik-Experten Gefallen an ihr finden würden.
Fahrt in Super-Elektroauto angedeutet
Für den zweiten KI-Tag bei Tesla sind sechs Stunden ab 17 Uhr kalifornischer Zeit angesetzt, also beginnt er in Deutschland um 2 Uhr morgens am Samstag. Er soll live übertragen werden und dürfte auf der Tesla-Website und dem YouTube-Kanal des Unternehmens zu finden sein. Eigene Foto- und Video-Aufnahmen sind verboten, informierte einer der Eingeladenen auf Twitter. Außerdem hatte er noch ein interessantes Detail aus der Anmeldung zu dem Event zu berichten: An einem Punkt habe er zustimmen müssen, eventuell beim Fahren in einem Tesla mit außerordentlichen Fähigkeiten gefilmt zu werden. Das könnte das „und mehr“ aus der Einladung sein – und weil es an dem Tag um KI geht, ist wohl eher mit einem autonomen als mit einem extrem schnellen Elektroauto oder dem Cybertruck zu rechnen.