Apple hat Ende November einen Brief an die US-Bundesbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) verschickt, mit dem man eine eigene Einschätzung zu den von der NHTSA geplanten Restriktionen für autonomes Fahren abgeben wollte. Dabei macht Apple mehrere Empfehlungen, die vor allem neuen Autoherstellern zugute kommen würden.
Eine solche Empfehlung lautet, dass man Autohersteller dazu auffordert, die durch autonomes Fahren gewonnenen Daten, insbesondere bei einem (beinahe) Autounfall, auch für andere Hersteller freigeben zu müssen. Welche Daten konkret freigegeben werden sollten, würde Apple gerne mit anderen Interessenvertretern diskutieren.
Tesla hat Daten aus über 1,3 Milliarden Meilen
Dass gesammelte Daten von anderen Autoherstellern freiwillig der Konkurrenz zur Verfügung gestellt werden, ist ziemlich unwahrscheinlich. Aktuell verfügt Tesla über Daten aus über 1,3 Milliarden Meilen (ca. 2,1 Milliarden km) und damit über einen großen Vorsprung gegenüber anderen Autoherstellern. Deshalb ist Teslas Autopilot auch deutlich besser als vergleichbare Systeme.
Mit der Einführung des Tesla Model 3 dürfte das Sammeln solcher Daten deutlich beschleunigt werden, da sich die Anzahl der Tesla-Fahrzeuge auf den Straßen vervielfachen wird. Zu diesem Zeitpunkt werden die meisten Tesla-Fahrzeuge mittels Autopilot 2.0 Daten sammeln können, die wesentlich zum autonomen Fahren mit der Autonomiestufe 5 beitragen werden.
Ob ein Autohersteller wie Tesla diese wertvollen Daten auch ohne staatliche Regulierungen herausgeben würde, ist ungewiss. Zwar hat Tesla auch alle eigenen Patente offen gelegt, dies sollte aber der Elektromobilität im Allgemeinen zugutekommen. Das Autopilot-Projekt ist jedoch eines der wichtigsten Zugpferde von Tesla, in das viel investiert wird.
Ob die NHTSA sich dieser Empfehlung überhaupt annimmt, ist noch unklar. Auch ist nicht bekannt, ob Apple sich damit selbst einen Vorteil verschaffen will. Zwar bestätigte der IT-Riese bisher nicht, dass man sich mit dem autonomen Fahren beschäftige (Stichwort: Project Titan), im Brief heißt es jedoch, dass man „intensiv in maschinelles Lernen und Automatisierung investiert“.