Bei schneller Autobahnfahrt leert sich auch bei den Elektroautos von Tesla die Batterie rapide. Diese Erfahrung musste jetzt auch ein Beamter der Polizei am Tesla-Hauptsitz in Fremont machen: Bei der Verfolgung eines Verdächtigen mit Geschwindigkeiten von teils über 190 Stundenkilometern fiel sein Batterie-Stand auf ein heikel niedriges Niveau, sodass er Kollegen um Hilfe bitten musste. Der Vorfall spielte sich Ende September an einem Freitagabend ab, berichtet die Zeitung East Bay Times in ihrer Online-Ausgabe.
„Ich habe nur noch Strom für sechs Meilen im Tesla, also verliere ich ihn vielleicht gleich“, soll der Beamte per Funk mitgeteilt haben. „Kann vielleicht jemand anderes die vorderste Position übernehmen?“. Kurz darauf fuhr der Flüchtende allerdings ohnehin auf dem Standstreifen weiter, weil der Verkehr auf der Autobahn zu dicht wurde. Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurde die Verfolgung zu diesem Zeitpunkt aus Gründen der Sicherheit abgebrochen.
Fremont Police Dept. issues statement clarifying misconceptions about Tesla Police Cruiser https://t.co/5E5tirNymM
— TESLARATI (@Teslarati) September 27, 2019
Laut dem Zeitungsbericht führte die Verfolgungsjagd den Polizisten und seine Kollegen in anderen Autos bis nach San Jose. Nach dem Abbruch kehrten sie nach Fremont zurück – wobei der Tesla erst noch einen Ladestopp einlegte. Der Fahrer fand eine Lademöglichkeit in San Jose, bis zu der er offenbar kam, bevor der Tesla sich abschaltete. Das verfolgte Auto wurde später von der Autobahnpolizei verunfallt gefunden, der Fahrer nicht. Wegen welches Vergehens er gestoppt werden sollte, blieb zunächst offen.
Die Polizei in Fremont hatte den Tesla – ein gebrauchtes Model S 85 – erst in diesem Jahr in Betrieb genommen. Normalerweise reicht dessen Reichweite nach Berichten problemlos aus, um damit ohne Nachladen durch eine komplette Schicht zu kommen. In diesem Fall lag das Problem offenbar darin, dass nach der vorigen Schicht das sonst übliche Wiederaufladen vergessen wurde, teilte die Sprecherin mit.
„Es ist das schnellste Auto in unserer Flotte und fährt sich bei Verfolgungsjagden sehr gut“, so die US-Polizeibehörde zu ihren bisherigen Erfahrungen mit dem Tesla. Die Sprecherin unterstrich, dass auch bei Verbrenner-Fahrzeugen hin und wieder der Kraftstoff ausgeht.