Der große Bildschirm in den Elektroautos von Tesla weckt Begehrlichkeiten. Seit der Software-Aktualisierung auf V10 kann er bei stehendem Fahrzeug immerhin offiziell zum Beispiel für Video-Streaming verwendet werden, sodass Tesla-Besitzer auf Bastellösungen dafür verzichten können. Trotzdem gehen die neuen Ideen nicht aus: Der Fahrer eines Model 3 aus Deutschland hat teslamag.de jetzt darüber informiert, dass er auf dessen Bildschirm Windows zum Laufen gebracht hat.
„Ich habe es heute morgen geschafft, Windows auf meinem Tesla Model 3 zum Laufen zu bekommen“, schreibt Carsten Mickeleit, laut seiner E-Mail CEO der Berliner Cortado Holding, die IT- und Drucklösungen entwickelt. Schon mit der Software-Version V9 habe Tesla den Browser in seinen Autos auf die Google-Plattform Chromium umgestellt, erklärt der Computerfachmann, was die Grundlage für komplexere, auf HTML5 basierende Web-Anwendungen darin geschaffen habe.
Das zweite Puzzlestück, das Mickeleit für Windows in seinem Tesla brauchte, folgte in diesem Oktober, wie er weiter erklärt: Microsoft brachte einen neuen Dienst für Windows Virtual Desktop heraus. Damit laufe Windows nicht mehr lokal auf einem Rechner, sondern in der Azure-Cloud von Microsoft, auf die der Anwender von überall aus zugreifen könne. Mit einer Enterprise-Lizenz für Windows sei es Nutzern ohne weitere Lizenzen möglich, ihr Windows in diese Cloud zu verlegen, sagt Mickeleit.
Und genau das hat er getan. Der Web-Client von Windows Virtual Desktop lasse sich von jedem mit HTML5 kompatiblen Browser – also seit V9 auch mit dem in seinem Tesla Model 3 – aufrufen. Zusammen mit einer Cloud-Lösung aus seinem Haus sei es dann sogar möglich, direkt vom Tesla-Bildschirm aus Dokumente aus Druckern auszugeben. Das erschließe eine ganze Reihe von Anwendungsmöglichkeiten, „von der einfachen PowerPoint-Präsentation bis hin zum Ausdrucken von Lieferpapieren zukünftiger Semi-Truckfahrer“.
„Als Tesla-Fahrer ist das Setup denkbar einfach“, macht Mickeleit anderen Interessenten an Windows im Tesla Mut. Alle Elektroautos von Tesla mit mindestens Software V9 müssten nach seiner Einschätzung für den Trick geeignet sein, und Windows laufe in der Cloud jetzt „sehr performant“. Er selbst wisse allerdings noch gar nicht so genau, wie er das Microsoft-System in seinem Model 3 nutzen werde – es laufe ja erst seit so kurzem darauf.